Ralf Gabler – Elite Health365

50plus Podcast | Fotografie | Jürgen Pagel | #7

Lichtwerk Design Schwarzweiss Jürgen

Zur Fotografie zurück mit 50plus

Lockeres Gespräch mit dem Physiotherapeuten und Personal Fitness Trainer Jürgen Pagel über sein Hobby, analoge Fotografie und auch sonst noch so über Gott und die Welt.

Ich wollte einfach einen netten Plausch mit einem tollen Menschen machen, keine spezifischen Inhalte, nur einfach über den Spass am Leben und Gestaltung von Hobbys im (un) Ruhestand.

Hör einfach rein und du hast hoffentlich so viel Spass beim Zuhören, wie wir ihn beim Aufnehmen hatten.

Die Homepage von Lichtwerk.Design: Lichtwerk.Design
Jürgens Fotografieseite auf Instagram findet ihr hier: lichtwerk.design
Auf Facebook: Lichtwerk.Design

Für alle „Nichthörenwoller“ habe ich ein Transcript erstellt:

Podcast Transcript:

Du bist nie zu alt um jung zu sein. Der 50 plus und drunter Podcast. Genieße dein Mittelalter stark, glücklich und gesund. Mit Ralf Gabler.

Ralf: Hallo und herzlich willkommen zum 50 plus Podcast. Ich freue mich, dass du zuhörst. Und heute habe ich jemand hier bei mir, den ich schon eine ganze Weile zumindest mal virtuell kenne. Und das heut gibt auch so eine Test-Folge oder Versuchsfolge, Experiment-Folge. Ich habe den Jürgen Pagel hier bei mir, der ist eigentlich Physiotherapeut und da ist er auch richtig gut drin und ist auch ein 50 plus. 

Ja, und wir haben auch schon ganz viel gesprochen im Bereich Medizin, Physiotherapie etc.. Und heute soll es aber mal nicht darum gehen. Wir haben uns einfach mal so als Thema die Fotografie genommen. Der Jürgen fotografiert gerne und viel und wir haben einfach mal gesagt, wir lassen mal ganz lockeres Gespräch darüber laufen und gucken einfach mal so ein bisschen, was sich daraus ergibt. Hallo Jürgen. 

Jürgen: Hallo, grüß dich. Ja, das freut mich natürlich sehr, dass ich Bestandteil des Test-Ablaufs oder des Versuches sein darf. Das bin ich natürlich sehr gerne. Und eigentlich müsste man ja korrekterweise sagen 60plus. Also, du musst das Format dann künftig noch ein bisschen konkretisieren, damit der Unsinn, der dann bisweilen rauskommt, auch sich durch das Alter letztendlich erklären lässt. 

Vielleicht hast du ja auch mal einen 80-jährigen Dementen dabei, dann wäre das natürlich, dann würde das das Ganze einfach etwas mehr konkretisieren. Ja, schön, dass ich dabei sein darf. Ich freue mich.

Ralf:  Ja, du super gerne. Du weißt, ich unterhalte mich liebend gerne mit dir, Jürgen. Hat bisher immer richtig viel Spaß gemacht und war sehr schön. Okay. Ich werde darüber nachdenken. Ich habe jetzt schon auf Wunsch von meinen Kunden umbenannt auf 50 plus und drunter und dachte, damit wäre ich dann doch schon sehr konkret. 

Jürgen: Okay, passt. 

Ralf: Das Thema war mal so von uns kurz angesprochen: Fotografie. Ich weiß von dir, dass du fotografierst. Du hast eine Zeit lang mal so ultra schnelle Fotos gemacht, nämlich fliegende Fotos. Das war, glaube ich, wenn ich es richtig habe, so ein bisschen dein Wiedereinstieg in die Fotografie. Stimmt das? 

Jürgen: Ja, das stimmt. Ich habe vor vielen Jahren, da war die analoge Fotografie, noch in in der Höchstform sozusagen, begonnen zu fotografieren. Habe dann allerdings ein bisschen den Kontakt dazu verloren. Das hatte zeitliche Gründe, das war die Selbstständigkeit, das waren viele andere Projekte. Es war auch ein bisschen die Unlust, immer auf einen Film zu fotografieren, von dem man dann nicht wusste, ob der am Ende etwas wird. 

Und ich habe mich damals noch nicht mit der Entwicklung, mit der Selbstentwicklung von Filmen befasst und war dann immer darauf angewiesen, viele, die analog fotografieren, werden es kennen, dass man halt 36 Bilder knipst sozusagen. Und dann am Ende , also bis zu dem Moment, wo man das bei irgendeinem Fotoladen abgegeben hat, die entwickelten Bilder in der Hand hatte und sah das 36 Bilder, wie soll man sagen, davon war dann eins gut und die anderen 35 waren mehr oder minder gut oder schlecht geratene Fehlversuche. 

Und das hat mich etwas frustriert und dann dazu geführt, dass ich mich von der Fotografie wieder etwas abgewandt habe. Dann kam, du hattest es gerade angesprochen, natürlich das Thema Drohne irgendwann mal auf und ich bin dann eingestiegen mit einer damals Phantom drei. Das war so das Standardmodell der Firma DGI. DGI ist heute ganz, ganz weit vorne dran, was diese Geschichte anbelangt. Und habe dann die ersten Filmchen gemacht und Bilder gemacht. 

Aber das war auch nicht so, das war halt irgendwie langweilig. Da fliegt da so ein Teil da oben rum und macht halt ein paar Fotos. Und das ist am Anfang spannend, weil du natürlich die Welt, die Erde aus einer Perspektive siehst, wo du sie eigentlich so eher mal nicht zu sehen bekommst. Aber das Bedienen war mir irgendwie zu langsam. Und dann, ich weiß gar nicht mehr genau wie. Ich kann mich da gar nicht mehr erinnern, kam so die Idee auf, dann kam dieser Begriff Drohnen immer mehr zum Tragen. 

Und dann gab es da so ein paar Verrückte, die haben mit so einer FPV, sprich First Person View Brille praktisch immer in der Brille geglotzt. Und haben da die Bilder der Kamera drauf gehabt, die auf der Drohne montiert war und sind mit diesen Teilen wie die Verrückten durch die Hallen geschossen. Und das fand ich spannend. Da habe ich gedacht: Okay, das könnte was werden. Und so bin ich dann eigentlich in die Racing-Duo-Drohnen-Schiene eingestiegen, mit großem Vergnügen und habe dann auch angefangen, mir diese Dinger selber zu basteln. 

Manchmal unter großen Schwierigkeiten der Beschaffung der Materialien aus China, weil da der Zoll immer ein ausgesprochen wachsames Auge hatte. Und ich musste ein ums andere Mal in meine Nachbarstadt, um dort beim Zoll diese Dinger abholen zu können. Und ja, das war wirklich eine extrem lustige Sache. 

Ralf: Wie alt warst du? Als du das angefangen hast? 

Jürgen: Na ja, da war ich schon 50 plus. 

Ralf: Okay. Also, passt doch. 

Jürgen: Ja, ja. Also, ich habe mit Ende 50 tatsächlich angefangen, Drohnen zu fliegen. Was eigentlich so, weil ich diese Szene weitestgehend bisher verfolgen konnte, eigentlich überwiegend 13 bis 16 jährige machen, aber die Leute sind zwischendurch auch jetzt mittlerweile auch ein bisschen älter geworden. 

Ralf: Okay, also passt der Spruch doch: Du bist nie zu alt, um jung zu sein. 

Jürgen: Ja, so ist es. 

Ralf: Hattest du früher mal irgendwann Kontakt zu so Elektronik-Geschichten? So Völkner oder wie wie hießen diese Dinger? Baukasten. So was in der Art wie Conrad Elektronik. 

Jürgen: Na ja, Conrad Elektronik war mir immer ein Begriff. Jetzt muss ich natürlich dazu sagen, dass ich in meinem allerersten Beruf gelernter Elektroinstallateur bin und sogar einen Meisterbrief habe. Dann aber dann aber relativ frühzeitig, damals rief die Bundeswehr und dann hat mich diese Beruf irgendwie wieder aus den Augen verloren und ich ihn auch. Aber diese ursprüngliche Nähe zu elektronischen Bauteilen, zu löten, zu Kondensatoren und Transistoren und was es da so alles gibt, die ist eigentlich schon immer vorhanden geblieben. 

Ralf: Okay, ja. Ich hatte mich mal so ein kleines bisschen damit auseinandergesetzt, habe dann blitzschnell meine erste Drohne versenkt. Das war auch eine DGI, eine ganz kleine, diese, ach, wie hieß die, Mini oder Air oder so irgendwas mit diesem Gimbal unten dran. War total stolz. Hab die auch aus China gekriegt und habe die dann mal ganz kurz hier gestartet. Funktioniert alles. 

Bin dann natürlich wie sich das gehört, weit weg aufs freie offene Feld. Bin dort ein kleines bisschen geflogen und dann versehentlich auf den Come-Home-Button gekommen. Woraufhin sich die Drohne, DGI hätte es früher nicht vernünftig eingerichtet, da hätte ich noch mal neu ie Home Station auf diesem Feld installieren müssen. Und die hatte noch diese erste Home Station, sprich bei mir zu Hause. Und flog dann einfach weg im Untergeschoss, genau auf gerader Linie in Richtung zu mir nach Hause. 

Das Ding kaum Handteller groß und ein bisschen größer. Ich habe dann noch gesehen, dass die irgendwo runter ging, weil ich dann auch panisch irgendwie auf den runter Button gedrückt habe. Und damals hat die sich noch die Höhe irgendwie gemerkt. Keine Ahnung. Jedenfalls ich konnte auf dem Video sehen, dass das Ding im Gras lag. Ich habe die aber nie wiedergefunden. War schlichtweg weg. Ein paar 100 € beim Teufel und das war’s dann. Und seitdem habe ich dann darauf verzichtet, noch einmal Drohnen zu fliegen. 

Jürgen: Ich glaube, das ist aber eine Erfahrung, die jeder, der sich mit dieser Technik erstmalig auseinandersetzt, irgendwann gemacht hat. Ich habe auf diese Art und Weise insgesamt jetzt drei Drohnen verloren, die genau auf dem Video war genau erkennbar, wo sie runtergekommen sind. Und trotzdem trotz langem Suchen ist es definitiv nicht gelungen, sie wiederzufinden. 

Was dann dazu geführt hat, dass ich ein technisches Feature mittlerweile in allen diesen Geräten nutze, dass ein lautes Piep Signal von sich gibt, wenn es denn tatsächlich mal eine harte Landung vollführt. Und das ist zuverlässig. Also seit ich diese Teile verwende, die übrigens, das sei nur nebenbei gesagt, irgendwas um die 5 € kosten, sind diese kleinen batteriebetriebenen 5 € Teile durchaus in der Lage, 400-500 € vor dem Mähdrescher zu retten, der dann irgendwann mal gnadenlos auf dem Feld darüber fährt. 

Ralf: Ach, das sind im Prinzip wahrscheinlich so was wie so Schlüssel Finder. 

Jürgen: Ja eigentlich nach dem gleichen Prinzip. Die basieren halt auf einem Erschütterung-Prinzip. Das heißt, die haben so eine gewisse Toleranzschwelle. Und wenn das Ding halt mal ordentlich satt auf den Boden knallt, dann wird das aktiviert und beginnt dann erst einmal leise zu piepsen und das wird dann zunehmend immer lauter. 

Und dieses Piepsen hält aufgrund des Akkus, der da drin ist, bis zu 14 Tage an, also das ist wirklich sehr, also man hat viel Zeit zum Suchen. Man kann dann auch am nächsten Tag im Hellen noch mal gucken und kann dann eine ganze Armada von Helfern engagieren, die dann nach den Geräuschen achten. Also bisher hat es innerhalb kurzer, kürzester Zeit eigentlich immer ganz hervorragend funktioniert. Und das erspart einem viel Ärger und natürlich unterm Strich auch viel Kosten. 

Ralf: Freut mich aber, das zu hören, dass ich nicht der einzige bin, der so ein Mist macht und seine mehrere 100 € Drohne dann irgendwo im Rasen versenkt, wo sie nie wieder gefunden wird. Ich habe dann nur gehofft, dass der Bauer beim mähen, die nicht irgendwie seinen Kühen nachher vorsitzt und die dann Probleme kriegen. Ja, also auf jeden Fall mal total spannend, dass man auch mit über 50 mal noch ein quasi komplett neues technisches Hobby starten kann. Das finde ich ja schon mal richtig cool. 

Jürgen: Manchmal macht ja auch die Not daraus eine Tugend. Das war ja jetzt auch mit der Fotografie. Sich da wieder intensiver mit auseinanderzusetzen lag, muss ich ganz klar sagen, an Corona. Das habe ich Corona zu verdanken, weil auch ich war natürlich Anfang des Jahres oder im Frühjahr in diesem Lockdown mehr oder minder verhaftet. Weil beruflich, wie du weißt, habe ich mich ja spezialisiert auf den Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagement. 

Und da war es halt so, dass die Unternehmen, die ich damals betreut habe, einfach niemand Fremdes in das Unternehmen gelassen haben. Und deswegen brachen dann natürlich auch zumindest in diesem Segment die Aufträge schlagartig weg. Und dann hatte ich plötzlich Zeit. Und diese Zeit, die muss man ja irgendwie sinnvoll nutzen. Und dann kam ich halt auf die Idee, dieses Hobby mit der Fotografie wieder aufleben zu lassen, wieder zu beleben. Und da bin ich auch sehr dankbar dafür, weil das führt natürlich auch in, ich sag jetzt einfach mal in fortgeschrittenem Alter, zu erhöhten Denkanforderungen. 

Also man muss sich ja dann auch mal wieder mit einer neuen Technik auseinandersetzen. Klar bin ich mittlerweile auf digital umgestiegen, also auch schon seit einigen Jahren, aber man muss sich dann einfach nochmal neu reinfinden. Und wenn man dann die Zeit hat, dann kommt man natürlich auch dazu, sich mit Sachen zu befassen, wo man sich vorher nicht ran getraut hat. 

Ralf: Ja, klingt total spannend. Also Fotografie ist für mich, ich fotografiere gerne. Ich glaube teilweise, so ein bisschen ähnliche Geschichten sogar wie bei dir. Fand ich ganz spannend, wo ich reingeschaut habe. Wir werden dann auch auf jeden Fall für die Zuhörer, die es interessiert, deine Bilder mal verlinken. Also die Seite, wo du es drauf hast. Eben viel so wie ich, ich sag da immer so Detail-Shots oder so was mit einfach so Ausschnitte aus dem Alltag. 

So ein bisschen ungewöhnliche Winkel und Perspektiven, um etwas abzubilden. Geht meistens eher nicht darum, die Realität abzubilden, sondern einfach eine schöne Form oder eine schöne Optik hinzukriegen. 

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Jürgen: Ja, ich denke, wenn man sich so ein bisschen umschaut in der Szene, stellt man natürlich fest, dass es gibt wahnsinnig viele tolle Fotografen, das muss man ganz klar sagen. Und wenn man auf Pinterest oder vergleichbare Seiten geht, dann stellt man fest, die sind prall gefüllt mit einer, also ich weiß nicht, mit AberMillionen von Fotografien. Und ganz ehrlich, ich finde immer das eine besser als die andere. Und die machen das ja irgendwie alle besser, als ich das mache. 

So, wo man dann das vielleicht manchmal an den Punkt kommt, wo man verzweifelt und sagt: Nee, die können das sowieso alle besser. Aber dann, finde ich, ist genau eigentlich der Punkt, wo man sagt: Was kann ich anders machen? Wo finde ich eine Möglichkeit? Wo finde ich für mich etwas, was erstens mir gefällt, was natürlich auch dem Betrachter gefällt. Das ist Kunst, wenn man so will. Es ist Malen. Malen mit Licht und ob das Bild gut ist oder nicht, das das liegt ja immer im Auge des Betrachters. 

Manche sagen, manches finde ich toll, andere sagen, es sieht aber total doof aus. Und dann vielleicht für sich eine Lücke zu finden, wo man selber auch Spaß dran hat, wo man einfach Lust drauf hat, mehr zu machen. Und das war für mich jetzt so, das hat sich jetzt im Laufe der Zeit eigentlich herauskristallisiert. 

Tatsächlich, es gibt dafür unterschiedliche Namen. Im Englischsprachigen bezeichnet man es als Close-Up Fotografie, im deutschen Sprachgebrauch eher bekannt unter dem Begriff der gegenständlichen Fotografie. Also einfach Dinge wirklich so aus der Nähe zu erfassen, ohne jetzt in die Makro-Schiene zu gehen. Das finde ich auch ganz spannend. Ich finde das auch spannend, wenn man mal eine Fliege so fotografiert, dass man die Facette eines des Auges wirklich im Detail sieht. Das ist absolut irre, aber da würde ich mich jetzt nicht wieder nicht wieder drin finden. 

Sondern ich finde mich eigentlich mehr in banalen Gegenständen, die ein Türschloss aus unmittelbarer Nähe einfach mal aus der einer ganz anderen Perspektive betrachtet. Oder ein Messer in einem Holzblock. Oder einfach solche Dinge, die man eigentlich jeden Tag in der Hand hat, aber wo man für das Detail aufgrund gerade dieser Alltäglichkeit gar kein Auge mehr hat. Und das finde ich im Grunde total spannend. 

Ralf: Ja kann kann ich von meiner Warte aus nur bestätigen. Ich finde auch die Bilder sehr schön. Das ist das, weil es eben eine neue Perspektive auf etwas Altbekanntes im Prinzip gibt. Du lernst für dich selber auch so ein bisschen mal wieder anders hinzuschauen und anders hinzugucken. Finde ich hochinteressant und eben auch spannend. 

Ich könnte mir auch vorstellen, das Gehirn ist ja letztlich auch nur eine Art von Muskel. Und wenn du den trainierst und wenn du übst, funktioniert der einfach besser und funktioniert dann natürlich zwangsläufig auch länger. Wenn wir jetzt schon bei 50 plus irgendwie drin sind und da mit Gewalt die Kurve kriegen wollen. 

Jürgen: Na ja, das war ja mit ein Grund, warum ich dann tatsächlich auch wieder, ich sag mal, wo ich begonnen habe mit der analogen Fotografie. Also diesen Rückschritt wieder, vermeintlichen Rückschritt, zu machen. Da war es wieder etwas anders, weil, ich will mal so sagen: Digital ist sicherlich sehr anspruchsvoll, das steht vollkommen außer Frage. Und ich würde mir das nie anmaßen zu sagen: Digital kann jeder. 

Es ist aber in der Tat so, dass ein müsste nochmal unterscheiden. Meiner Meinung nach zwischen Bild und Foto, zwischen Kunst und einfach dem ‚Irgendwas fotografieren‘. Und wenn ich halt etwas fotografiere, also ich sag mal knipse, um das mal ein bisschen abschätzig zu formulieren, was aber gar nicht so gemeint ist. Nur ich kann es sonst nicht anders differenzieren. 

Wenn ich etwas knipse und das gefällt mir nicht, dann knipse ich nochmal und wenn es mir nicht gefällt, knipse ich nochmal und nochmal und nochmal. Und knipse so lange rum und verändert die Belichtung und die Blende. Und alle Dinge, die in diesen Belichtungszeit so wahnsinnig wichtig sind, bis irgendwann mal nach zehn und zwölf oder 15 Knipser, eins dabei ist, wo ich sage: Okay, das finde ich jetzt ganz nett und die anderen schmeiße ich weg.

Und das ist so, das ist so was Schnelles, das ist, das klappt auch mit ungeduldigen Leuten. Wenn ich aber den Schritt in Richtung analoge Fotografie mache, dann funktioniert dieses System eben nicht mehr. Und deswegen war es für mich kein Rückschritt, sondern in der Art und Weise, wie man etwas betrachtet, das man fotografieren möchte. Denn, was den Bildaufbau anbelangt, was zum Beispiel gerade in der Schwarzweiß, also Analog-Fotografiere, ist nur ausschließlich schwarzweiß. 

Schwarzweiß lebt halt vom Kontrast, das heißt man läuft an etwas vorbei, schaut sich das an. Mit einer Digitalkamera hätte ich das erfasst und hätte einfach mal geguckt, was groß wird und hätte das dann im Photoshop noch ordentlich nachbearbeitet, ein knackiges, buntes Ding draus gemacht. Und es wäre vielleicht sogar richtig gut gewesen, aber es ist ein Zufallsprodukt. 

Wenn du mit der analogen Kamera rausgehst, dazu mit alten Modellen. Also ich fotografiere tatsächlich mit Kameras, Baujahr 1978/1979. Ich habe Objektive, also wirklich fantastische Objektive von Minolta im Besonderen, die das älteste ist, Baujahr 1967. Und die sind in ihrer Ausbildung-Leistung von einer derartig erstaunlichen Qualität, dass die jedem, also nicht jedem, aber nahezu allen Objektiven, die heute modern rauskommen, die alle zwischen 800, 900, teilweise 1.000 € kosten, super gut das Wasser reichen können, wenn man auf ein bisschen Schärfe verzichten kann. 

Und das spielt dann auch bei der analogen Fotografie gar nicht mehr so die Rolle, weil ich möchte ja bewusst auch mal eine solche Unschärfe erzeugen, weil da das Hauptaugenmerk liegt eigentlich auf der Komposition des Bildes. Das heißt, ich muss mir vorher Gedanken machen, bevor ich auslöse, weil ich ich erfasse eine dem Bruchteil einer Situation und der muss sitzen. Ich kann da nicht noch mal knipsen, weil dann ist es weg. 

Ich kann das auch nicht in der digitalen Bildbearbeitung auch nicht mehr so so wahnsinnig viel nachbearbeiten, weil ich in diesem Negativ nicht die Menge an Bildinformationen habe, wie sie mit einer 24 Megapixel Kamera von Sony zum Beispiel habe. Das funktioniert halt nicht. Und das ist, das ist das Spannende. 

Deswegen ist es für mich mittlerweile kein Rückschritt mehr, sondern ein Riesenschritt nach vorne hin zu einer geduldigen, ruhigen Art der Fotografie und einer ganz bewussten Fotografie. Und nicht immer nur so einfach so ein Schnappschuss machen und dann mal gucken, was draus wird. 

Ralf: Ja, ich kann mir das relativ gut vorstellen. Das Problem ist ja auch bei der analogen Fotografie, also bei der Digitalfotografie, da siehst du ja im Prinzip sofort, was du gemacht hast. Und das siehst du beim Analogen ja nicht. Das kann sein, das Bild ist komplett unterbelichtet, komplett überbelichtet oder was auch immer. 

Du hast keine Ahnung, war das jetzt was oder war’s nix? Das erfährst du ja erst in dem Moment, wo du dich entweder selber in die Dunkelkammer stellst oder den Film zu jemand bringst, der einen für dich entwickelt. Dann kriegst du es ja im Prinzip erst mit. Ist wie eine Wundertüte. Wenn man sich nicht supergut auskennt und ganz genau weiß, was man macht, weißt du nicht, ob es was war oder nicht. 

Jürgen: Also der Begriff Wundertüte, den finde ich total passend. Ich kann mich da auch noch an meine frühe Jugend erinnern, wo es tatsächlich diese Wundertüten gab. Und die hat man ja mit großer Begeisterung immer gekauft und hat sie aufgemacht. Und neben Süßigkeiten waren ja immer tolle Bildchen oder Figürchen drin. Also da ist auch immer was bei rausgekommen und es war tatsächlich eine Überraschung. Und das ist es jetzt auch noch. 

Ich habe meine meine allerersten Filme, da habe ich die Negative zum Entwickeln gebracht und muss sagen, ich habe einen weggebracht, den habe ich dann zurückbekommen und die haben nicht das gemacht, was ich in Auftrag gegeben hatte. Deswegen konnte ich den eigentlich gleich verwerfen. War allerdings auch ein experimentelles Fotografieren. 

Dann der zweite Film, den habe ich gar nicht erst abgeholt. Und dann habe ich gesagt: So, jetzt befasse ich mich einfach mal mit dem selber entwickeln, weil das kann ja so schwierig nicht sein. Und ich bin auf ein Verfahren gestoßen, wo auch der Invest relativ gering ist. Also da hat man eigentlich für knappe 100 € alles, was das Herz begehrt. 

Und muss sagen, ich bin da ein totaler Fan davon geworden, in einem dunkel sack praktisch in vollkommener Blindheit einen Film auf eine andere Spule zu wickeln. Dieses Teil praktisch zu finden, das dann in eine Dose zu packen, den Deckel zuzumachen, die Entwickler-Flüssigkeit an zu mixen, genauso wie die Fixer-Flüssigkeit, um das dann Schritt für Schritt. 

Also in dem Verfahren, mit dem ich es mache, dauert es ungefähr eine Stunde, um dann eine Stunde sozusagen spannend da zu sitzen oder zu stehen und darauf zu hoffen, dass alle diese Vorgänge oder Prozesse, die man jetzt so chemisch gemacht hat, tatsächlich auch zu Buche schlagen. 

Und dann kommt der große Moment, wo dieser Film fixiert ist, und dann kann man endlich den Deckel aufmachen und dann holt man den Film von der Rolle, um ihn zum Trocknen aufzuhängen und sieht: Super, da ist ja was drauf, das funktioniert. Und das begeistert mich jetzt, nach dem, keine Ahnung, ich bestimmt jetzt schon zwei Dutzend Filme entwickelt habe. Das begeistert mich jedes Mal aufs Neue. 

Und das hat mir kürzlich, das war ganz witzig. Weil da ging es dann darum, was mache ich jetzt mit diesem Negativen? Das ist es in der Tat so. Du hast eben den Begriff Dunkelkammer angesprochen, dass man natürlich, um ein solches Negativ auf ein Papier zu bannen, tatsächlich eine Dunkelkammer braucht. 

Das ist mir dann allerdings zu aufwendig und ich wusste auch ehrlich gesagt nicht, wo ich die einrichten könnte. Ich lass das dann deswegen beim Negativ und fotografiere dann das Negativ mittels einer Bildebene und einer Leucht-Platte wiederum mit einer Digitalkamera ab. 

Und dann hat plötzlich ein Bekannter gesagt: Sag mal, bist du eigentlich bescheuert? Wieso machst du das nicht gleich in Schwarzweiß in deiner Digitalkamera? Wieso benutzt du einen analogen Film, machst einen Riesenaufwand, belichtet das Ding, entwickelt das, hast so viel Zeit, die du da tust. Und dann fotografierst du das alles mit der Digitalkamera ab, um es dann in dem digitalen Programm nach zu bearbeiten. Das ist doch komplett bescheuert, das ist ja rückwärts und trotzdem gehabt. 

Also es war schon so, dass ich kurz gedacht habe: Ich habe das so ehrlich gesagt noch nie betrachtet. Und habe gedacht: Na eigentlich hat er Recht, das ist ja gar nicht so falsch, was er sagt. Aber es ist trotzdem komplett anders, weil die Art und Weise des Fotografierens anders ist, weil eben diese Überraschungseffekt dahintersteht und vor allen Dingen, weil man was in der Hand hat. 

Und genauso, wie ich wieder anfange. Ich fange tatsächlich wieder an, Bücher zu lesen. Also ich nehme wieder, das muss auch am Alter liegen, ich habe keine andere Erklärung, womit wir wieder bei 50plus sind.. Also da schließt sich wieder der Kreis. Ich glaube, es liegt tatsächlich am Alter, dass man das Bedürfnis hat, wieder irgendwie haptisch zu werden. Also man möchte wieder was in die Hand nehmen, man möchte dieses Knistern hören, man möchte das Gefühl haben, ich habe da was geschaffen. 

Und nicht einfach: Ich habe irgendwas gemacht und steck dann halt eine Speicherkarte in irgendeinen Schlitz und dann kommen mal Bilder raus. Das wäre mir mittlerweile fast zu einfach. 

Entfessele Dein Potenzial – Jeden Tag!

Bist du bereit, die Spielregeln zu ändern und deinem Leben ein Upgrade zu geben? Tauche ein in die Welt von Elite Health365. Hier bekommst du nicht nur Newsletter, sondern den Schlüssel zu einer Transformation, die tief geht – mit Insider-Wissen und praktischen Tipps, die deine Gesundheit und Fitness auf ein neues Level heben. Verbinde dich mit Gleichgesinnten, die wissen: Echte Vitalität und strahlendes Wohlbefinden kennen kein Verfallsdatum.

Ralf: Ja, also ich kann es nachvollziehen, auch wenn ich nicht analog fotografiere. Hab das aber früher gemacht und ich habe das Glück gehabt, in der Schule hatten wir eine Dunkelkammer. Und wir haben tatsächlich, also analog, schwarzweiß, natürlich auch Farbe, haben wir einmal gemacht: Aber ist brutal aufwendig, weil du da wirklich in voller Dunkelheit nachher bist. Wir hatten eine Rotlicht-Dunkelkammer und ich habe Filme selber entwickelt und wir haben dann eben auch Bilder selber belichtet. 

Früher gab es ja nichts anderes, weil damals war das eben die Fotografie und das ist schon eine coole Geschichte. Beim Film kam es mir jetzt nicht so faszinierend vor, da kriegst auch nicht so viel von mit, wenn der sich entwickelt. Aber wenn man anfängt Bilder zu belichten, also da wird es dann wirklich ganz faszinierend, wenn man die in der Lösung hin und her schwenkt und dann so langsam auf diesem weißen Blatt so nach und nach die dunklen Pigmente rauskommen. 

Also das ist schon eine faszinierende Geschichte, muss ich also wirklich sagen. Ist genial. Jetzt bei den Büchern bin ich immer noch beim E Book. Was mich beim eBook immens stört ist, dass ich keinen Überblick mehr habe, was wo steht. Also wenn ich Bücher lese, weiß ich ganz genau, der Absatz war auf einer linken Seite und die Seite sah in etwa so und so aus. Also dafür muss man auch sagen, ich lese primär seitenweise und nicht nicht Zeilen, also nicht Buchstaben, Wort-Weise, sondern Absatz- und Seitenweise. 

Ich lese auch extremst schnell, wusste aber trotzdem immer, wenn ich nach bestimmten Sachen am suchen bin, wo ich die auf der Seite genau finden konnte. Und diese Orientierung, die ist auf einem eBook komplett weg. Da ist gar nichts mehr da. 

Jürgen: Also beim beim Papier-Buch, das finde ich halt ganz spannend, weil ich Eselsohren mache. Da habe ich immer ganz viel Geschimpfe bekommen. Ich mache tatsächlich immer an den Seiten, wo ich zuletzt war, so Eselsohren. Und das hat den großen Vorteil, dass man bei so kurzen durchrauschen lassen eigentlich sofort weiß, wo man war. 

Aber ansonsten ja, stimme ich dir zu. Geht mir auch so, ich lese auch sehr viel diagonal, also vor allen Dingen Fachbücher, Romane nicht, aber Fachbücher lese ich tatsächlich diagonal und weiß dann auch immer ganz genau, wo was ist. Ich habe auch natürlich sehr viele eBooks, wobei ich auch da geht es mir ähnlich wie dir. Mit der Sortierung, da komme ich irgendwie, was heißt nicht mehr klar, durch komme ich schon, aber ich bin nicht glücklich damit. 

Klar kann man da auch Lesezeichen natürlich setzen, aber ich ich weiß dann nie: Soll ich jetzt das Ding hochkant nehmen? Dann ist mir die Schrift zu klein. Mache ich die Schrift größer, dann füllt es die Seite nicht mehr. Also dann füllt es die Seite mehr als aus. Dann muss ich immer hin und her scrollen. Nehme ich es im Querformat, dann habe ich halt nicht die ganze Seite drauf, weil wenn doch, dann ist es viel zu klein. 

Das ist so ein Format, mit dem ich mich ehrlich gesagt aber schon von Anbeginn an etwas schwergetan habe. Und jetzt, wie gesagt, so mit zunehmendem Alter kommt immer mehr das Bedürfnis: Ich möchte jetzt doch mal irgendwie was Richtiges in die Hand nehmen und also das sind viele Dinge. Ich finde das immer ganz spannend. Das sind ja Sachen, die ich nicht vorhabe. Also das ist nichts, wo ich mir jetzt vorgenommen habe, ich mach das jetzt so. 

Ich habe mich im Januar oder im Februar nicht hingesetzt und habe gesagt, das ist toll. Ich fange jetzt eben Anfang April oder im März wieder an, analog zu fotografieren. Das hatte ich gar nicht vor. Ich habe nämlich blöderweise, da ärgere ich mich heute noch drüber bei einem Aufräumen Anfang Januar eine Digitalkamera, die ich hatte von Canon tatsächlich weggeworfen. Ich habe sie einmal in Ebay gehabt und dann hat mir irgendeiner 10 € dafür geboten. Und da habe ich gedacht: Nee, dafür gebe ich sie nicht her. Und habe sie dann einfach in den Müll geworfen, mit allem, was dazugehört. 

Also mit allen, inklusive der Objektive. Ach, da beiße ich mir heute echt in den Hintern dafür und kaufe mir jetzt, gut für relativ kleines Geld, aber jetzt kaufe ich mir analoge Kameras und habe eine gehabt und hab sie weggeschmissen. Das ist doch komplett bescheuert. Das zeigt aber, ich hatte es nicht vor, es hat sich einfach so ergeben. Ja, und dann kommt so eins zum anderen. 

Ralf: Ja gut. Meine Erfahrung mit vielen Dingen bei mir auch, wenn sich Sachen einfach so ergeben. Die funktionieren dann meistens auch ganz gut. Das Geplante wird oft so ein bisschen verkrampft und manchmal hast du einfach, ich denke, das ist vielleicht auch was, dann sind wir wieder bei 50plus, als altes Learning nehmen kann. Ja, nehm die Chancen so wahr, wie sie sich bieten. Und mach einfach. So what? 

Jürgen: Ich glaube, das muss man auch. Ich weiß, viele können dieses Wort nicht mehr hören, aber es ist ein Fakt und es wird uns, so meine Überzeugung, auch die nächsten Monate, wenn nicht Jahre auch weiterhin tapfer begleiten. Corona hat vieles verändert und ich bin schon der Meinung, es gibt immer mehrere Möglichkeiten, wie man mit einer solchen Sache umgeht. Man kann den Kopf in den Sand stecken und sagen: Nein, das interessiert mich alles nicht und ich mache mein Ding weiter. 

Dazwischen gibt es dann natürlich viele Nuancen. Oder aber ich sage: Nee, ich werde proaktiv. Ich fange jetzt mal was anderes an und mach mich da auch, ich will jetzt nicht sagen zum Experten, das ist sicherlich zu übertrieben, aber ich mach mich da kundig. Ich befasse mich mit dieser Thematik und dann schaue ich einfach mal, wo mich das hintreibt. Und ich häng mich da mal rein in diese Sache. 

Und das Spannende war eigentlich, dass ich kurz nachdem ich begonnen habe, mich wieder mit der Fotografie sehr intensiv auseinanderzusetzen, durch einen Bekannten, der ein Studio aufgemacht hat, gefragt worden bin: Kannst du nicht mal so ein kleines Image-Video mit ein paar Bildern oder so machen? Das habe ich dann auch gemacht und konnte daraus gleich wieder einige Lehren ziehen, weil ich hatte mir das ein bisschen einfacher vorgestellt und habe dann gemerkt: Also Videomaterial von zwei Stunden reicht nicht für einen ein-minütigen Trailer. Also man braucht da wirklich mehr Videos. 

Total brutal, das ist wirklich brutal. Ich hätte es mir so nicht vorgestellt. Das war jetzt nicht mein erstes Video, das ich gemacht habe, aber als Auftrag. Also es war ein Kunde und es war ein Auftrag. Und ich habe, da muss man auch sagen, ich habe am Ende auch kein Geld dafür verlangt, weil es einfach nicht so war. Er hat es verwendet, er fand es okay, aber es hat meinen Ansprüchen definitiv nicht genügt. Und es war spannend, da den Einstieg auch mit sowas wiederzufinden. 

Und es zeigt, wenn man sich mit so einer Thematik befasst, dann tun sich plötzlich Türchen auf, mit denen man nicht gerechnet hat. Und das, ich nenne das immer gerne so, dieses Loslassen können, einfach so einen Prozess mal anstoßen und dann einfach mal locker bleiben ohne Stress. Ich habe ja meinen Job, also es ist ja alles gut. Aber dann einfach so, vielleicht ergibt sich dann auch die Möglichkeit, aus so einem Hobby auch einen Beruf zu machen und da einfach mehr einzusteigen. Und momentan zeichnet sich das so ab. 

Und das, das finde ich dann auch selber wieder total spannend, hält einen flexibel und man muss sich auch mal wieder mit Sachen auseinandersetzen, was man vielleicht einige Zeit nicht gemacht hat. Die Scheuklappen mal wieder weg machen, den Blick öffnen in die Weite und in die Breite. Und das finde ich eine total spannende Geschichte. 

Ralf: Ja, das ist jetzt denke ich sogar auch ein saugeiler Moment zu sagen, das ist ein Schlusswort. 

Jürgen: Genau das war unabgesprochen. Ein unabgesprochenes Schlusswort.

Ralf: Wirklich offen zu bleiben, auch nicht, sich zu verrennen, zu sagen: Ja, ich bin jetzt eben wie bei dir, Elektromeister und habe da meinen Meisterbrief und ich mache das mein ganzes Leben lang. Nein, man kann Elektromeister sein, man kann dann danach auch Physiotherapeut sein. 

Man kann als Personal-Fitnesstrainer tätig sein und man kann dann irgendwann zum Foto und Videografen werden. Und kann so eigentlich ganz lang, ganz brutal viel Spaß haben. Was mir immer so wichtig ist, dass ich Freude habe, dass das, was ich tue, dass das irgendwie Bock macht, dass das was bringt. 

Jürgen: Ja, das finde ich elementar. Und ich glaube, da kann man sich auch selber an den Haaren, die ich jetzt auch nicht habe. 

Ralf: Herzlichen Glückwunsch! 

Jürgen: Bitte, gerne. Da kann man sich an den Haaren auch mal wieder ein bisschen rausziehen, wenn man etwas hat, wo man sich dran festhalten kann. Und das finde ich ganz wichtig im Leben, dass man nicht aufgibt und wie gesagt den Kopf in den Sand steckt und einfach vor sich hin schmollt. Sondern einfach sagt: Komm, egal, da machen wir etwas anderes. 

Ralf: Ja, finde ich ganz, ganz toll und ganz wichtig. Dann haben wir ja sogar doch noch einen richtigen reellen Inhalt in diesem Gespräch. Da reden wir fast philosophisch. Ja, Leute, traut euch was Neues zu machen und habt Spaß dran. So ist es auch, gerade wenn es in Richtung Rente zugeht. Das ist das, wo früher die Menschen gestorben sind, weil auf einmal der Lebensinhalt wegbrach, der Arbeit nicht mehr da war und man sich nicht drauf vorbereitet hat und letztlich auch dann zu unflexibel war, was Neues zu machen. 

Jürgen: Ja, klar. Da ist manch einer dran. Ich habe das im Bekanntenkreis auch erlebt, da ist tatsächlich manch einer dran, bitterlich, kläglich zugrunde gegangen am Nichtstun, rumsitzen, einfach so vor sich hin sinnieren. 

Ralf: Geh ich komplett mit, bin ich einer Meinung. Also das ist ist tatsächlich so ein Ding. Jo, dann sag ich erstmal recht herzlichen Dank, lieber Jürgen, es war so gut, wie ich mir erwartet habe. Ich fand es ein sau cooles Gespräch. Ich hoffe mal die Zuhörer, also du da draußen, der jetzt gerade an dem Rundfunk-Empfänger hängt, an dem modernen Rundfunk-Empfänger, hatte auch Spaß daran. Hat dir ein bisschen was gebracht und war nett für dich, uns beiden alten Säcken hier einfach mal zuzuhören und mit dran zu sein. 

Jürgen, ganz, ganz herzlichen Dank und ich befürchte mal schon, das hat Freude gemacht. Wir machen das einfach irgendwann mal wieder. Wird uns schon irgendein Thema dazu einfallen und sei es dein erster Job oder dein zweiter Job oder welcher auch immer. Sind ja doch ein paar Dinge, die dich durchaus sehr spannend machen. 

Ich werde auch so ein paar Dinge vom Jürgen in den Shownotes unten verlinken. Also er hat ein sehr schönes Facebookprofil, was sich lohnt zu verfolgen. Er hat seine persönliche Seite, hat seine Fotos, Seite etc. Da hauen wir überall Links unten rein, schaut es euch an, kontaktiert ihn, wenn ihr irgendwas haben oder wissen wollt. Und ich sage jetzt einfach mal bis zum nächsten Mal Jürgen. Noch ein letztes Wort von dir. Was muss der Zuhörer noch wissen? 

Jürgen: Das Leben ist schön. Genieß das Leben. Nimm es mit, so wie es ist. Nicht zu viel Kopf machen. Und dann gibt es diese berühmten sieben Buchstaben des Erfolges. Ich will. Und ich will heißt, ich mache. Ich tue es einfach und mach mir nicht immer von morgens bis abends einen Kopf, ob das jetzt alles richtig ist, was da läuft. Ich denke, das ist es nicht wert und dafür ist das Leben zu kurz. 

Aber das kann nur jemand, glaube ich auch sagen, der weiß, dass das letzte Viertel seines Lebens angebrochen ist. Das, glaube ich, kann ein 20-jähriger nicht verstehen. Muss er auch nicht. Aber irgendwann kommt der Zeitpunkt, da wird einem das bewusst. Und dann gewinnen Sachen an Bedeutung, die bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen bedeutungslos waren. Und das ist schön. Das ist das, was das Leben, denke ich, auch für einen bereithält und was das Ganze so unglaublich spannend macht. 

Ich darf mich bedanken bei dir für die Einladung zum Gespräch und es hat, ich kann das nur bestätigen, wie immer, sehr viel Spaß gemacht und ich denke, wir sind beide spontan genug, um das in irgendeiner anderen Form zu wiederholen, vielleicht mit einem anderen Thema oder fortzusetzen oder wie auch immer. Also, vielen Dank. 

Ralf: Danke. Und tschüss.

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Alle weiteren Infos zur Folge findest du in den Shownotes. 

Ralf Gabler erreichst du unterralfgabler.de. Er freut sich, von dir zu hören. Bis zum nächsten Mal.

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