Yani Neugebauer, das Trüffelschwein für den Neustart mit 50plus im Interview
Yani Neugebauer ist ein Trüffelschwein. Warum ich sie so nenne, fragst du dich jetzt? Nein, es ist keine Beleidigung, sondern Ihr Beruf. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht als „Trüffelschwein“ Menschen zu helfen. Menschen, die sich beruflich neu orientieren wollen. Sie hilft dabei, die für sie passende Strategie für den Neustart 50plus – zum neuen Job oder zum eigenen Unternehmen – zu finden und in die Tat umzusetzen.
Yani erklärt es ganz toll, was sie tut und worum es ihr geht:
“ Als Trüffelschwein begegne ich Menschen auf Augenhöhe. Viele wollen oder müssen in unserem Alter einen beruflichen Neustart machen, wissen aber nicht, wie das geht oder was man wirklich kann. Ich helfe meinen Kunden, ihre Stärken und Kompetenzen zu finden und diese dann als Geschäftsidee mit einem attraktiven Angebot auszuarbeiten. Das steckt hinter ‚Wir finden und machen ihren Trüffel zum Erfolg.‘ „
Yani Neugebauer erreichst du über ihre Homepage: Ihre Marktnische
oder via LinkedIn: Yani Neugebauer
Für alle „Nichthörenwoller“ habe ich ein Transcript erstellt.
Podcast Transcript:
Du bist nie zu alt, um jung zu sein. Der 50+ und drunter Podcast. Genieße dein Mittelalter stark, glücklich und gesund. Mit Ralf Gabler.
Ralf: Hallo und herzlich willkommen beim 50+ Podcast und ich freue mich ganz riesig, dass ich heute die Yani Neugebauer bei mir im Podcast habe. Yani ist ihre Marktnische und sie sagt von sich selber ‚Wir machen ihren Trüffel zum Erfolg‘ und besser ist es wahrscheinlich noch die Yani stellt sich selber mal vor, wie sie jetzt sagen würde, was sie tut und was sie macht.
Yani: Ja, vielen Dank lieber Ralf, für diese Einladung zu deinem Podcast. Wir haben ja beide ein 50+ Podcast. Meine heißt Neustart 50plus und es geht bei mir um den beruflichen Neustart mit 50+. Und wenn man meine Kunden fragt, wer ich bin, dann würden sie nicht unbedingt sagen ‚Ich bin die Marktnische‘, sondern sie würden sagen ‚Yani ist ein Trüffelschwein.‘
Gerade in unserem Alter, also bei Personen mit 50+, passiert häufig folgendes: Sie wollen oder müssen beruflich neu starten und sagen ‚Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich kann. Und ich weiß eigentlich auch gar nicht, was ich will.’ Und genau diese Kernkompetenzen, diese Stärken, diese Talente zu finden, ist das, was immer der Startpunkt meiner Arbeit ist.
Und meinen Mandanten zu helfen, zu erkennen, dass sie eigentlich wesentlich mehr auf dem Kasten haben, als sie vielleicht bis jetzt beruflich zeigen konnten oder zeigen durften, das ist so der Ausgangspunkt. Und darauf basierend dann entweder eine Geschäftsidee zu finden oder eine Positionierung auszuarbeiten, so dass die mit ihren Talenten beruflich noch mal richtig durchstarten können. Das ist das, was hinter diesem ‚Wir finden und machen Ihren Trüffel zum Erfolg‘ steckt.
Ralf : Also ich finde ja, ein Freund von mir hat einen, wie heißt er, einen Trüffel Hund? Ja genau, den Trüffel Hund finde ich fast schöner. Wenn ich so eine nette Frau vor mir habe, finde ich ja den Hund schöner als das Schwein. Insofern denke ich lieber als Trüffel Hund an dich.
Yani: Ja, das ist in Ordnung. Der Trüffel Hund oder das Schwein haben eben eines gemeinsam, dass sie etwas verborgenes auffinden. Wenn man selbst durch den Wald geht und sagt: Ich guck mal, ob hier ein Trüffel ist, dann finde ich den nicht. Und dieser Trüffel, auch den, den ich finde, der ist dann hinterher sehr viel wert. Sehr viel für den Betrachter und natürlich für den Esser hinterher sehr viel wert. Und das ist eben das, was den Hund und das Schwein verbindet.
Und ich persönlich finde das Schwein sehr niedlich, weil man eben sagt und das sagte Churchill: Die Katzen behandeln einen von oben herab, der Hund behandelt einen von unten nach oben, also bewundert ein Typ. Und nur Schweine betrachten einen auf Augenhöhe. Und das ist auch etwas, was mich mit meinen Kunden verbindet, dass ich eben versuche, sie auf Augenhöhe zu betrachten.
Ralf: Das ist ja eine coole Erklärung, das gefällt mir sehr gut. Das wird mich interessieren, also ich kenne das, nicht jetzt das, was du machst. Aber ich war mal eine Zeit lang in einem sehr ähnlichen Bereich tätig von sogenannten Bildungsträger. Wann kommen denn Leute zu dir? Deine Mandanten, wie du so schön sagst, kommen die nach Kündigung? Kommen die, wenn sie merken es ist irgendwo die Luft raus oder wann? Wann kommst du zum tragen?
Yani: Also es gibt da zwei verschiedene, eigentlich drei verschiedene Szenarien. Es gibt diejenigen, die merken in ihrem Job, es läuft irgendwie nicht mehr so wie sie wollen. Und sie wollen irgendetwas Sinnvolles, etwas Interessantes tun und dafür ihre Kernkompetenzen nutzen und sich das langfristig überlegen. Das ist einfach Tatsache, sie merken, die Luft wird dünner, es droht vielleicht eine Kündigung, es droht vielleicht ein Aufhebungsvertrag? Also weil Sie da vorbeugen wollen.
Andere finden mich oder kommen zu mir in dem Moment, wo sie eben den die Tür sozusagen sich hinter der hinter ihnen geschlossen haben und sie auf der Straße sind. Der Arbeitgeber hat sich von ihnen getrennt und es gibt viele Personen in dieser Lebensmitte 50+, denen dieses Schicksal widerfährt, die dann auch versuchen sich zu bewerben und plötzlich merken, da geht gar nichts mehr. Und auch diese Personen haben den Wunsch, ihr Berufsleben noch mal mit einer sinnvollen und interessanten Tätigkeit zu krönen.
Und der dritte Fall kann auch jemand sein, der sagt: Ich habe schon gegründet. Ich habe vielleicht auch schon länger gegründet und das läuft irgendwie nicht so richtig.
Und was alle verbindet, diese drei Personen ist, dass sie mit ihrem Know how, mit ihrem Erfahrungsschatz Geld verdienen wollen. Und was ich eben immer faszinierend finde, sind meistens Personen, die irgendwie auch sagen: Ich will was Sinnvolles, was Interessantes tun, um vielleicht irgendwie die Welt zu verbessern. So wie du das machst, dass du sagst: Ich will eben Personen mit 50+ helfen, gesund und fit bis ins hohe Alter zu sein. Solche großen Pläne haben die meisten meiner Kunden.
Ralf: Okay, was natürlich auch immer spannend ist, wie läuft denn sowas ab? Also ich kann mir vorstellen, dass das ein recht komplexer Vorgang ist, der nicht so ganz einfach abzuhandeln ist. Aber vielleicht kannst du uns mal so einen schon kleine Idee geben oder eventuell auch mal, muss ja nicht mit Namen sein, von einem Kunden erzählen. So eins, zwei spannende Beispiele, dass man sich dann ein bisschen mehr noch drunter vorstellen kann.
Yani: Okay, wie läuft das also? Ich stelle immer häufiger fest und ich möchte, bevor ich jetzt erzähle, genau wie es läuft, auch erzählen, warum das so wichtig ist. Wenn man sich mal überlegt im Laufe unseres Lebens: Wir müssen von der Schule an funktionieren. Also die meisten, die Abitur gemacht haben, wie in meinem Fall, hatten Fächer, wo sie gesagt haben, war das peinlich? Eigentlich gar nicht. Interessiert mich auch nicht, aber sie mussten das bedienen.
Wie zum Beispiel bei mir war das Latein oder am Anfang auch Französisch, bis ich dann plötzlich den Dreh raus hat und es jetzt zweisprachig spreche. Oder Mathematik oder Physik oder was auch immer, wo man sagt, man muss funktionieren. Aber um das Abitur zu kriegen, um den Schulabschluss zu kriegen, muss man eben diese Fächer lernen. Und man wird eigentlich in so einer Art Form gepresst, die eben für das System gut ist.
Genauso geht es hinterher weiter im Berufsleben. Du kommst ja aus dem Fitness Bereich. Deshalb ist dieses Thema vielleicht auch jetzt in diesem Bild ganz gut. Man wird zufällig auf ein Gerät gesetzt, das man trainiert, trainiert, trainiert und diese Muskeln trägt man aus. Aber es gibt vielleicht andere Geräte, die wenn man zufällig drauf gesetzt hätten, auch funktioniert hätten oder die vielleicht sogar besser geeignet wären.
Und im Laufe dieser 40-50 Jahre, die meine Mandanten hinter sich haben, prägt man unter Umständen oder trainiert man unter Umständen Dinge, die nicht hundertprozentig passen. Während andere Dinge, die viel besser geeignet wären, verkümmern, weil sie nicht abgerufen werden? Oder wenn man sagt, das fände ich gut, dann heißt es: Na ja, Frau Neugebauer oder wie auch immer Sie heißen, das brauchen wir hier nicht. Und man kommt vielleicht nie in seine Stärken rein. Warum?
Wenn ich meine echten Stärken zeige, kann es auch sein, dass das andere nicht gut finden und sie ein bisschen die Flügel stutzen. Und in dem Moment, wo man dann plötzlich mit 50+ seinen Job verliert, steht man da. Man sagt: Ich kann eigentlich gar nichts.
Also man hat vielleicht jahrelang eine Sache gemacht, sagen wir mal in einer Bank in einem bestimmten Bereich tätig und sagt: Eigentlich kann ich nichts anderes. Womit soll ich denn jetzt auf die Straße gehen? Und in dieser Situation, gestern noch erfolgreich in einem Fachbereich, in einem bestimmten Bereich und morgen plötzlich arbeitslos oder auf der Suche nach etwas Neuem und unsicher. Was kann ich denn machen?
In dieser Situation hole ich meine Kunden ab. Und da gibt es, kann ich dir x Beispiele nennen von sehr erfolgreichen Personen, die den Fokus auf ihre bisherige Tätigkeit gesetzt haben, aber gar nicht kapieren oder gar nicht realisieren, dass sie besondere Talente haben. Zum Beispiel habe ich einen Kunden, ich möchte jetzt weder Namen noch genauer Projekte setzen, also globaler erklären, die Projekte erfolgreich gemacht haben.
Zum Beispiel hatte ich einen Kunden, der hat sehr lange in Führungspositionen gearbeitet und war sich aber gar nicht bewusst, dass er kleinen Unternehmen und seinen seinen Arbeitgebern geholfen hat, Millionen umsetzen. Das war ihm nicht klar, dass er derjenige war, der vielleicht nicht alleine daran beteiligt war. Aber dass der durch seine Expertise eben seine Unternehmen immer wieder erfolgreich gemacht hat und immer wieder tolle Produkte entwickelt hat und die auch zu Millionen, also Umsätzen geführt hat.
Und das ist dann wie so ein blinder Fleck. Ich habe zum Beispiel eine Dame, die war super für besonders schwierige Kunden, also die hat immer sich gemeldet und hat gesagt: Mensch, diese Betreuung von schwierigen Kunden oder von schwierigen Projekten, das mache ich gerne. Aber es wurde nie so richtig anerkannt, deshalb hat sie das nicht gesehen.
Also es sind häufig auch Seiten, Fähigkeiten, die die Menschen gar nicht sehen, die aber dann plötzlich zum Trüffel, zum Erfolg werden, weil sie genau da besonders gut sind. Das zuerst mal zu erkennen und diesen Spiegel vorzuhalten und dann zu hören: Ach, glauben Sie echt, das ist so was Besonderes, das kann doch jeder. Und ich sage: Nein, das kann nicht jeder. Das ist so die erste Erkenntnis, die viele haben.
Und klar, diese Projekte, die man besonders gut kann, können aus dem beruflichen Umfeld sein. Aber die können auch im privaten Umfeld liegen. Es kann auch sein, dass man, sagen wir mal mit Jugendlichen extrem gut zusammenarbeitet im privaten Umfeld, das im Beruflichen abrufen konnte. Und plötzlich kommt etwas raus, wo man sagt: Hey, ich kann diese berufliche Fähigkeiten mit dem Privaten kombinieren. Das ist so, was ich ‚Trüffelsuche‘ nenne, die entweder individuell mache oder auch teilweise in Gruppen mache, wo dann aber, sich diese Gruppe gegenseitig befruchten.
Ich merke natürlich immer wieder dieses Talent des Trüffelschweins. Diese Trüffelschwein Nase, diese Schnupper-Nase, das ist schon was besonderes. Ich kann das dann vielleicht noch mal auf ein anderes Level heben, aber auch mit zwei, drei oder zehn zusammen kann sowas gut funktionieren. Und der nächste Schritt ist dann aus diesem Trüffel, den man findet ein Angebot zu machen. Also nicht zu sagen: Ich bin jetzt sagen wir mal in deinem Fall Gesundheitscoach oder sowas, sondern ich helfe den Personen fit bis ins hohe Alter zu sein.
Das ist eine ganz andere Aussage als zu sagen: Ich bin Heilpraktiker und Gesundheitscoach oder Fitnesstrainer. Sondern diese Kernaussage zu finden und zu sagen: Sie sind, wenn wir zusammenarbeiten, bis ins hohe Alter fit. Das ist etwas, was dein Angebot attraktiv macht für die Person.
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Und diesen Transfer von meinen Trüffel oder meinen Werkzeugen oder dem, was ich gut kann zu ‚Was ist denn echtes Interesse?‘ Und ‚der Anreiz für deine Kunden mit dir zusammenzuarbeiten?‘ Diesen Transfer kriegen die wenigsten hin. Ich nenne das ein attraktives Angebot, was auch emotional anspricht, was Kundenwünsche anspricht. Das ist das, was wir als nächsten Schritt entwickeln.
Warum? Weil ich dann plötzlich attraktiv werde für Unternehmen oder auch für Privatpersonen. Und dann nicht seine Bewerbung in Richtung Retro geht: Also ich habe das und das und das und das alles gemacht. Klar hat man das gemacht, aber das ist ja eigentlich nur der Beweis, dass man in Zukunft was anderes machen kann.
Das heißt, wenn Kunden mit uns zusammenarbeiten, geht es nicht darum, diese Vergangenheit immer und immer und immer wieder darzustellen. Sondern den Nutzen darzustellen, warum der Erfahrungsschatz für die Zukunft eines Unternehmens oder für die Zukunft eines Privatkunden so entscheidend ist. Dieses in die Zukunft blicken, diese Perspektive aufzuzeichnen, das macht dann eben den Anbieter oder diese Person mit diesem Erfahrungsschatz wichtig und wertvoll.
Und das ist das, wo ich mich sehr unterscheide von irgendwelchen, sagen wir mal, normalen Bewerbungstrainern: Es geht rein um Selbstvermarktung und rein darum zu gucken, was kann man für ein attraktives Angebot den Entscheidern machen, sei es in Unternehmen oder sei es eben, wie gesagt Privatperson, sodass der Kunde anbeißt.
Und dann geht es natürlich darum, diese Sichtbarkeit aufzubauen und den Kunden zu gewinnen, also sprich sein Angebot zu platzieren und einen Auftrag zu ziehen. Und dieser Auftrag kann sein, dass man sagt: Ich gehe, ich finde eine Festanstellung, dann ist das für mich ein Auftrag mit unbegrenzter Laufzeit und sozialen Vorzügen. Oder da sind ja viele Unternehmen, die haben einfach das Budget nicht, so ein riesen Auftrag ab zu schließen.
Sondern es kann auch sein, dass man sagt: ich zieh es klein auf, ich mach ein Projekt, ich übernehme Projekte oder ich habe einen Teilzeitjob, vielleicht zwei, drei Teilzeitjobs oder zwei, drei Projekte, die ich verfolge. Also gucken, dass man flexibel ist und eben verschiedene Projektgrößen auch in seinem Angebot hat und auf den Kunden, auf den Auftraggeber, dahinter ein Arbeitgeber ist oder auch nur auf den Auftraggeber einzugehen. Das ist so der Unterschied zwischen andern.
Ralf: Also kann ich aus meiner Erfahrung nur bestätigen, dass es unglaublich wichtig ist, eben auch die eigenen Stärken zu finden und die eben auch entsprechend rüberzubringen. Und dann zeigt sich auf einmal, dass die klassischen Lebensläufe und sowas, auf einmal gar nicht mehr so wichtig und so spannend sind.
Also da finde ich genial, dass du das machst, weil ich weiß, dass es funktioniert und dass es cool ist und dass es gut ist. Ganz, ganz ganz, ganz tolle Geschichte. Also jedem, der irgendwo vor einer Veränderung steht oder stehen möchte, kann ich nur den Rat geben, aus so einem Blickwinkel und mit so jemand mal da dran zu gehen und das quasi neu aufzudröseln.
Was mich jetzt interessieren würde, das ist so einerseits, weil es mich wirklich interessiert, zum anderen, weil auch natürlich ein bisschen professionelles Interesse. Verlässt du dich quasi auf deine Intuition bei vielen Dingen? Oder hast du bestimmte Techniken, mit denen du quasi dieTrüffel zumindest schon mal eingrenzt, wo diese liegen könnten? Und hast du bestimmte Ansätze, mit denen du die besonders gut findest?
Yani: Also es ist beides. Was ich mache, ist ein sehr stringentes Konzept. Was ich in Gruppen Workshop natürlich in dieser Stringenz den Teilnehmern gebe, sie kriegen gewisse Fragen, mit denen sie Beispiel ihr Leben durchleuchten. Sie kriegen gewisse Anreize, die sie eben plötzlich dann umsetzen können. Und das ist eine sehr, wie soll ich sagen, eine Fragetechnik, wo viele sagen: Ich guck mal, diese Frage habe ich mir nie gestellt.
Und sie kommen selbst auf den Trichter. Allerdings ist es dann immer gut, das auch in einer Gruppe zu beleuchten. Das heißt, ich mache Workshops auch in relativ großen Formaten, wo aus sehr unterschiedlichen Bereichen Menschen zusammenarbeiten und sich gegenseitig durch neue Perspektiven, durch neue Blickwinkel auch Themen eröffnen. Das ist extrem spannend. Und da ist unglaublich. Da können plötzlich ganz neue Themen aufkommen. Da ist diese Gruppendynamik sehr gut.
Alleine schafft man es nicht, weil man sich eben immer in seinem eigenen Gedankenspiel wiederfindet. Und auch mit, sagen wir mal Ehepartnern oder oder so guten Freunden ist es schwierig. Warum? Weil immer wieder dieses Alte hochkommt. Das war früher anders. Da rate ich jedem ab.
Auch gerade, wenn man sagt, das mache ich mit meinen Freunden oder Familie. Da kommen dann Ängste: Menschen, wenn er das macht oder die das macht. Das kann man ja gar nicht verantworten. Also das funktioniert nicht. Aber in einer Gruppe von Personen, die ohne Vorurteil auf einen zugehen und die einen so sehen, wie man ist, funktioniert es gut.
Jetzt deine zweite Frage nach Intuition. Also ich hatte schon als Jugendliche und auch als ich studiert hatte und als ich meine ersten Jobs hatte, also angestellt. Ich war lange, lange, lange in Banken, habe ich immer wieder meinen Freunden und natürlich auch Freundinnen gesagt: Mensch, mach doch das beruflich, oder ich sehe das und das in dir. Und ich hatte immer diese Trüffelnnase hatte ich immer schon.
Ich habe mir auch mal eine Zeit zeitlang überlegt, ob ich in die Personalberatung rein gehe, dann war mir das aber viel zu viel. Die wollten nur Gewinn machen und es ging denen nur ums Geld darum. Mir geht es natürlich schon ums Geld. Ich muss davon leben, was ich mache, aber das war nicht mein Trigger.
Mein Trigger ist, mit dem Menschen zusammen zu arbeiten. Deshalb habe ich Personalberatung abgeblockt. Das war nicht meine Welt und habe immer diese Trüffelschwein-Nase gehabt, aber sie nicht erkannt. Und dann bin ich nach Portugal gegangen und habe einen Portugiesen dort geheiratet und von dem habe ich mich auch glücklich wieder geschieden.
Aber seine Aufgabe in dieser Ehe war es wahrscheinlich, mir den Spiegel vorzuhalten, was ich echt machen sollte. Und kurz bevor wir uns getrennt haben, hat er zu mir gesagt: Mensch Yani, du hast ein tolles sozusagen Gespür, eine Intuition, Sachen, Dinge in Person zu erkennen, aus denen die Geschäfte machen können.
Und diese Intuition, die benutze ich natürlich in Einzelberatung. Und es gibt häufig die Situation, dass eben Personen in so einem Gruppen-Workshop nicht unbedingt auf den Punkt kommen und da so ein bisschen an der Oberfläche kratzen. Und dann in eine Beratung von mir noch mal das, was sie vorher in der Gruppe behandelt haben, vertiefen und sagen: Ah, jetzt geht der Knopf auf oder die Erkenntnis habe ich.
Und deshalb eben gerade, wenn man selber nicht weiterkommt. Klar, es ist keine Garantie, aber in 90 Prozent der Fälle kann ich sagen, da finde ich Dinge. Oder haben meine Kunden plötzlich sozusagen einen Durchbruch, den sie vorher nicht gehabt haben. Und da kommt eben diese Intuition raus.
Ralf: Echt cool. Spannend. Super spannend. Ich denke auch, wir könnten jetzt hier noch unendlich weitermachen, weil es wirklich ein Riesenthema ist. Weil es auch ein tolles Thema ist. Weil es natürlich auch super zu meiner Grundeinstellung passt. Also ich habe mich beruflich, ich weiß nicht, wie oft neu erfunden und habe was alles schon gemacht. Glaubt mir immer keiner, bis ich dann so erzähl. Ja, wann hast du das denn gemacht? Ja wann sollen das alles gewesen sein?
Auch da wirklich, hier von meiner Warte aus, die Anregung: Probier doch einfach mal was Neues aus. Und idealerweise natürlich, wenn du dich nicht super gut kennst: Lass dich doch tatsächlich mal beraten und hol dir Hilfe. Es ist wirklich so, das was du gesagt hast, das kommt im eigenen Kreis nicht rüber. Da hast du Verstrickungen drin, da stehen bestimmte Erwartungen von anderen Leuten.
Das ist so ähnlich, wie jeder immer die größte Begeisterung hat, wenn einer gesagt hat: Ich höre jetzt auf mit Rauchen und ich rauche nicht mehr. Der hat noch nie in seinem ganzen Leben so oft die Zigarette angeboten bekommen, wie in dem Moment, wo er sagt, er hört jetzt auf mit Rauchen. Weil das natürlich auch keiner zulassen kann, weil er ja selber dann als Versager letztlich dasteht.
Und mit Jobs ist es so ein bisschen ähnlich. Oder mit Positionierungen. Die Menschen um dich rum sind ja deshalb um dich rum, weil du an der Stelle stehst, wo du stehst. Und wenn du dich von dieser Stelle weg bewegst, dann mag das erst mal keiner, weil wir Veränderungen im Großen und Ganzen ja nicht so gerne haben. Also ist dein Ansatz, das mit Fremden zu machen, sei es jetzt, dass du die professionelle Fremde bist oder eben eine Gruppe von völlig unvoreingenommenen Menschen, eine richtig geniale Geschichte.
Und ich kann mir vorstellen, dass das auch interessant ist für jemanden, selbst wenn er sich nicht verändern will oder im Moment noch nicht mit dem Gedanken spielt. Einfach auch mal sich in so eine Situation hineinzubegeben, so ein Workshop mitzumachen und mal zu gucken: Ach Mensch, was sehen denn andere in mir? Und dann muss ich das ja dann nicht wahrnehmen.
Ich kann ja dann immer noch sagen: Nein, ich fühle mich auf meiner Bank saugut und ich bleib da, wo ich bin und es passt mir alles. Aber manchmal ist das auch so ein bisschen so ein Auslöser, zu sagen: Ach ja, Mensch, jetzt bin ich über 50, habe eigentlich alles erreicht. Jetzt kann ich mal einen mutigen Schritt machen und mich vielleicht um ein bisschen was anderes kümmern.
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Yani: Ja, also finde ich auch, absolut, da bin ich bei dir Ich gehe noch mal zurück zu deiner Aussage über dich selber, dass du sagst: Ich weiß nicht, was ich ausprobiert habe. Ich würde auch gerne danach ein Ja oder Nein kriegen. Also bei mir war es auch so, ich war Bankerin, ich habe Projektfinanzierung gemacht, ich wollte Entwicklungshilfe machen, ich habe in so Hedgefonds gearbeitet. Ich habe Personalberatung geliebäugelt und war selbstständig mit verschiedenen Projekten damals in Portugal und so.
Und dann kam eben besagter Portugiese, der gesagt hat: Du hast diese Trüffelschweinnase, also mach das. Das ist jetzt 2007 gewesen, also schon über 10 Jahre her. Und in dem Moment, wo der das gesagt hat, war es für mich klar: Das ist es, das mache ich. Und ich bin diesen Weg seit jetzt 2007, also 14 Jahre fast. Wir sind jetzt bei 2021. Also bin ich ohne, nicht ohne nachzudenken denn ich habe da viel drüber nachgedacht, aber ohne jetzt noch andere Wege für mich zu erkunden, bin ich gegangen, denn das war für mich das Thema.
Ich weiß, in der Bank hätte ich wahrscheinlich wesentlich mehr verdient. Ich wäre wahrscheinlich in irgendeiner, durch eine Frauenquote, in irgendeine hohe Position gerutscht. Bin ich mir hundertprozentig sicher. Aber ich weiß auch, ich wäre wesentlich unglücklicher oder nicht wesentlich, ich wäre unglücklicher und ich wäre nicht so erfüllt von dem, was ich mache. Und dieses Thema 50plus oder gerade auch dieses Trüffel suchen mit diesen Personen zu arbeiten, das ist für mich viel mehr als ein Job, das ist viel mehr als ein Gehalt, das ist für mich mein Lebenselixier.
Und ich sehe auch die Perspektive für mich, aber auch die Perspektive für viele andere. Damit nicht nur zu arbeiten, bis ich 65 bin, sondern das wahrscheinlich bis zu mehr oder weniger meinem letzten Lidschlag zu machen, so Gott will. Ich glaube, wenn man ein erfülltes Leben, ein erfülltes Berufsleben hat und merkt, ich mache etwas Gutes, dann hat man keine Lust, eines Tages zu sagen: Ich hör auf damit, sondern da ist dieser Erfahrungsschatz mit jedem Jahr.
Er wird größer und größer und größer und das da, das ist auch so mein Ziel, möglichst vielen Leuten zu ermöglichen, ganz lange aktiv zu bleiben mit etwas, wo sie sagen: Da kann ich was verbessern, da kann ich die Welt verbessern.
Ralf: Die Antwort ist ja.
Yani: Das ist die Antwort.
Ralf: Du hast die Frage noch nicht gestellt.
Yani: Aber seit dem du angefangen hast mit deinem Thema, hast du dich nochmal umgeguckt oder warst du immer dabei oder hast du noch gezögert?
Ralf: Nein, gezögert habe ich nie. Ich habe mich dem letztlich gleichen Thema aus ganz, ganz unterschiedlichen Richtungen genähert. Es ging immer um Gesundheit und menschliche Leistungsfähigkeit. Und da bin ich einfach aus ganz verschiedenen Perspektiven dran gegangen. Aber das Grundthema war immer das Gleiche.
Yani: Und da nimmst du, da sagst du etwas, was zum Beispiel ich immer wieder auch bei meinen Kunden sehe. Die drehen sich im Kreis in dem Moment, wo sie zu mir kommen und sagen: Ich habe keine Ahnung oder sind ratlos. Und dann gucken wir, dann nehmen wir deren Leben auseinander und stellen fest: Was ist das Thema, um das sich das immer drehte? Was ist also der rote Faden?
Das ist so, wo kann man sagen, das muss nicht beruflich nur sein, aber wo kann man sagen, das ist so ein Punkt, wo alles aufeinander zulässt. Wo man sagt, das ist so ein, wie soll ich sagen, das ist so der Trüffel, dem man sein gesamtes Leben in sich wachsen gelassen hat. Und da hat man diesen Erfahrungsschatz reingebracht.
Du hattest mich ja vorhin gefragt, um ein Beispiel. Das ist ein Beispiel, was ich gerne nenne, weil es auch noch so ein bisschen die Sache sehr verständlich macht. Ich habe eine Kundin gehabt, das war schon bei einem meiner ersten Kunden, aber es ist ein tolles Beispiel, deshalb erzähle ich es immer wahnsinnig gerne. Die war Betriebswirtin, die hat BWL studiert, aber das hat nicht so getaugt. Dann hat sie irgendwie so eine Innenarchitektur-Zusatzausbildung gemacht.
Das fand sie gut, aber hat dann versucht mit Innenarchitektur Geld zu verdienen. Das funktionierte nicht. Dann sich sagte: Ich nehme jetzt noch Feng Shui, also lerne Feng Shui dazu. Das lief auch nicht so gut, weil sie in so einem ländlichen Gebiet lebte. Und dann hat sie sich gesagt: Ach, da mache ich noch so ein Aufräum-Coaching. Auf dem Land sind die Leute ein bisschen unordentlicher, da mach ich noch ein Aufräum-Coaching dazu. Das hat verschiedene Bereiche und irgendwie lief gar nichts.
Und dann hat sie mich kennengelernt. Das wollte sie dann mal versuchen, worüber wir gerade gesprochen haben, die Trüffelsuche. Und dann haben wir uns unterhalten, und mir fiel auch so recht nichts ein, bis ich sie gefragt hab, worum sie andere beneiden oder warum sie andere bewundern. Ja, ich kann meine Familie so gut in den Haushalt einbinden und bei mir ist es immer so, dass alle so mitmachen.
Ich hab ihr gesagt, das ist doch die Idee. Das war der Trüffel zum Erfolg für diese Dame. Alleinerziehende Frauen haben ein Wahnsinns Problem ihren Haushalt und ihre Familie unter einen Hut zu bringen und vor allen Dingen wenn sie selbstständig sind, auch noch ihr Büro.
Und die sind immer wieder hin und hergerissen. Dann müssen sie kochen, dann müssen sie waschen. Keiner macht mit. Hausfrau sein ist ein bisschen unordentlich. Sie kriegen das alles nicht geregelt. Und dann habe ich gesagt, sie müssen einen Online Workshop machen, damals auch schon, der Frauen hilft, genau dieses Thema Haushalt, Beruf, Job unter einen Hut zu kriegen mit Kindern.
Und dann hat sie einen Online Workshop entwickelt, der hieß damals Hotel Mama schließt. Du lachst genau. Das ist genau das, wo ich sage, da ist eben dieser Bruch oder diese Transferleistung, dass ich das projiziere und dem anderen schmackhaft mache, das ist unser Angebot. Und so was fällt mir, gebe ich zu, am laufenden Band ein.
Ralf: Cool, na, das klingt doch richtig, richtig toll. Ich glaube, wir sind jetzt schon, ich habe nicht auf die Uhr geguckt, richtig lange mit dabei. Und du hast uns richtig viele spannende Inhalte geliefert, Yani. Gibt es denn noch irgendwas, was ich vergessen habe, dich zu fragen, was du unbedingt noch loswerden möchtest?
Yani: Ich könnte natürlich über dieses Thema stundenlang erzählen. Genau wie du über dein Thema.
Ralf: Merkt man dir deutlich an.
Yani: Wenn die Zuhörer jetzt sagen: Mensch, das finde ich spannend. Es gibt meine Webseite www.ihremarktnische.de und vielleicht kannst du die unten in den Podcast mit rein nehmen.
Ralf: Es ist klar, wir werden für alle Zuhörer, die jetzt mit dir Kontakt aufnehmen möchten, die gerne mehr wissen möchten, die Links kommen in die Shownotes, ganz klar doch.
Yani: Da gibt es wahnsinnig viele Informationen. Es gibt ein gratis Buch, es gibt gratis Workshops, wo man mal gucken kann, wie man in kurzer Zeit eine interessante Aussage aus seinem Wissen, also aus seinem Know how eine interessante Tätigkeit entwickeln kann und eben den Neustart 50plus mit einer interessanten und sinnvollen Tätigkeit gelingt.
Und ich habe auch einen Podcast, da sind wahnsinnig viele, auch spannende Informationen und Interviews drin mit Personen, die das geschafft haben. Also ich habe zum Beispiel da einen Gründer, der ist 80 Jahre alt, der mir da mal Rede und Antwort gestanden hat. Dann habe ich eben, wie gesagt, auch mit Frau Dr. Wulf-Mathies ein Gespräch gerade gaben. Sie hat mit 79 noch mal einen Berater Auftrag an Land gezogen.
Dieses Thema eben beruflich bis ins hohe Alter aktiv zu sein, das bespiele ich. Wenn jetzt jemand sagt: Mensch, das ist mein Fall und ich ich find das gut, freue ich mich natürlich auch über Interviewpartner und alles. Also ein Feuerwerk der Ideen. Und ich danke dir lieber Ralf für deine tollen Fragen und freue mich natürlich, wenn die da sind, wenn da irgendjemand sich meldet, der das spannend findet.
Ralf: Ja, das hoffe ich doch auch. Also ihr habt gehört, da draußen an den Rundfunk Empfängern und im Internet. Die Yani ist eine ganz nette und sie hat eine Trüffelsuch-Nase und Geruch. Vielleicht, wenn du auch nur annähernd mit dem Gedanken spielst, einfach mal mit ihr zusammen auf Trüffelsuche zu gehen oder lass deinen Trüffel von ihr suchen.
Yani, ich fand es ganz spannend. Hochinteressant. Schöne Erinnerungen an frühere Tätigkeiten von mir. Toll, dass du hier bei mir im Podcast war und ich sage das bei dir, wie ich das bei ganz vielen von meinen Interviewpartnern sag. Und bei vielen haben wir das auch schon gemacht. Im Zweifelsfall wiederholen wir das ganze Ding und ich erwarte dann, dass du auch mal wieder Rede und Antwort stehst.
Auch falls sich Fragen ergeben zu dem, was du tust, was du machst, wenn da irgendwas in Kommentaren auftaucht. Wendet euch an mich, wendet euch an die Yani vor allem und fragt uns ein Loch in den Bauch. Und wir freuen uns beide zu antworten. Auf jeden Fall gerne. Vielen lieben Dank, dass du bei mir warst, dass du dir die Zeit genommen hast für den Podcast, für mich und meine Zuhörer und ich wünsch dir eine wundervolle Zeit.
Yani: Ja, vielen Dank, lieber Ralf, das war schön. Ich hoffe, dass ich jetzt nicht alle zu gequatscht hab, aber es ist ein Thema, was mich begeistert. Es war super, dass wir das gemacht haben und ich freue mich auch sehr, wenn wir beide unser Ziel weiterverfolgen, die Idee weiterverfolgen. Du auf der Seite Geistige Fitness und körperliche Fitness, ich auf der Seite berufliche Aktivität. Dass eben möglichst viele Personen bis ins hohe Alter, bis sie sagen, ich habe keine Lust mehr, das machen können, was und wozu sie Lust haben und einfach fit und aktiv bleiben. Vielen Dank lieber Ralf.
Ralf: Vielen Dank Yani. Und bis zum nächsten Mal Tschüss.
Yani: Tschüss.
Das war der 50+ und drunter Podcast. Wenn es dir gefallen hat, abonniere jetzt und hinterlasse einen Kommentar.
Alle weiteren Infos zur Folge findest du in den Shownotes.
Ralf Gabler erreichst du unter ralfgabler.de Er freut sich von dir zu hören. Bis zum nächsten Mal.