Ralf Gabler – Elite Health365

50plus Podcast | Atemtraining | Linda Benkö | #17

Linda

Die Atemtrainerin Linda Benkö im Interview

Die sympathische Linda Benkö ist Atemtrainerin. Atemtraining, fragst du dich jetzt vielleicht? Ich atme doch ständig, also kann ich das. Oder geht es vielleicht um diese Gasmaskenähnlichen Dinger, die das Atmen erschweren und so ein Höhentraining simulieren sollen (kleiner Tipp, das funktioniert so nicht!)?

Linda erklärt es auf ihrer Homepage sehr schön, was sie tut und worum es ihr geht:
“ Als Atemtrainerin begleite ich Menschen mit Begeisterung in ihre Freiheit. Was verstehe ich unter Freiheit? Frei von seelischem und psychischem Ballast selbstbestimmt entscheiden und leben. Das kann aber nur der, der sich gut kennt, mit sich selbst gut verbunden ist. Der Atem ist dieser Tür-Öffner. Seelische Nöte manifestieren sich am Atem. Wie und wer Du bist zeigt sich an Deinen Atem-mustern. Weil Du Deinen Atem bewusst steuern kannst, ist Vergangenes umkehrbar. Ich möchte Dir den Raum bieten, in dem Du Dich optimal entfalten kannst. In dem Du zurück zu Deinem echten Kern findest – als Atemtrainerin stehe ich dir gerne zur Seite! „

Linda Benkö erreichst du über ihre Homepage: Atemraum

Für alle „Nichthörenwoller“ habe ich ein Transcript erstellt.

Podcast Transcript:

Du bist nie zu alt, um jung zu sein. Der 50+ und drunter Podcast. Genieße dein Mittelalter stark, glücklich und gesund. Mit Ralf Gabler.

Ralf: Hallo und herzlich willkommen zum 50 plus Podcast und ich freue mich, dass sich heute die Linda Bence hier bei mir im Podcast habe. Linda ist Atemtrainerin und vielleicht könntest du uns gleich mal zu allererst sagen Linda, was macht eine Atemtrainerin? Und wie stellt sich das genau dar? Wie würdest du dich darstellen, wenn dich jemand fragt Linda. Was machst du eigentlich so?

Linda: Ja okay, sehr gerne. Zunächst danke erstmal für die Einladung, hier bei deinem Podcast dabei zu sein. Es freut mich sehr, dass du dieses Thema aufgreifst, denn ich halte es logischerweise für sehr wichtig, da ich ja, wie du schon erwähnt hast, Atemtrainerin bin. Zunächst noch: ich bin 50+. Es war schon deutlich darüber und ich werde oft gefragt: Wie schaffst du das? Du bist noch so spritzig. Du hast noch so viel Energie. Du siehst noch sehr jung aus. Du machst so viel, wirkst dabei gar nicht so, als wärst du gestresst oder irgendwie, ja, als hättest du gesundheitliche Probleme.

Und ich sage dann immer: Ja, es ist auch genau so. Also ich bin sehr fit. Ich fühle mich noch sehr jung. Ich mache sehr, sehr viel. Ich habe sehr viele Interessen und ich führe das natürlich zu einem Gutteil auch darauf zurück, dass ich mich sehr stark mit dem Atmen beschäftige, mit dem bewussten Atmen. 

Natürlich, wenn ich dann sage, ich bin Atemtrainerin, sind viele Menschen zunächst ein wenig verwundert. Die kennen diese Berufsbezeichnung nicht oder haben ein sehr unklares Bild davon, was eine Atemtrainerin macht. Und tatsächlich ist es manchmal auch gar nicht so leicht, das zu erklären, weil es ja so ist, dass wir ja ohnehin atmen.

Ja, sonst würde ich jetzt vom Sessel fallen, wenn ich nicht mehr atme, vermutlich. Also das ist eine Körperfunktionen, die autonom ohne unser Zutun ohnehin abläuft. Und darum fragen mich dann gleich viele Menschen immer: Ja, wie? Aber ich mache das ja sowieso. Was gibt’s denn da zu lernen? 

Es ist halt nur so, als Kinder atmen wir noch sehr natürlich. Ja, da ist das Atemgeschehen, einfach noch sehr fließend. Und ja, kann einfach sich entfalten. Das kann man auch gut beobachten. Wenn man Babys oder Kleinkinder beobachtet und dabei zusieht, wie sie atmen, dann geht da fast der ganze Körper mit. Man sieht die Bewegung der Bauchdecke, wie sich der Brustkorb weitet. Also der ganze Körper ist da involviert und das ist noch ein sehr natürliches Geschehen. 

Leider ist es so, dass wir im Laufe der Zeit, wenn wir dann älter werden, uns ungesunde Atemmuster aneignen oder auch Atemkrankheiten, Atemwegserkrankungen haben oder sonst irgendwie eine Hemmung, bei dem das Atemgeschehen passiert. Das kann halt verschiedene Ursachen haben. Also das ist einerseits psychisch bedingt, dass wir uns zurücknehmen, wenn unsere Eltern zum Beispiel eher streng sind und uns oft zurückweisen.

Oder unsere Lebendigkeit nicht ganz so wohlwollend nehmen können oder uns bremsen wollen, weil sie z.B. ängstlich sind, dann kann sich das so auswirken, dass meine Atmung, dass ich die einfach reduziere, dass ich schon leise bin und mich generell in meinem Verhalten vielleicht zurücknehme. Und das drückt sich dann auch in der Atmung aus. Dass man eben sich weniger Raum nimmt, auch bei der Atmung. 

Oder es kann passieren, dass ich Asthma entwickle oder sonst irgendwelche Allergien oder so, die dann auch auf den Atemfluss oder das Atemgeschehen ungünstig Einfluss nehmen. Was auch passieren kann, was auch unterschätzt wird, ist eine schlechte Körperhaltung.

Also wenn ich zu wenig Sport betreibe, dadurch dann zu wenig meine Muskulatur kräftige und eine schlechte Haltung habe, dann kann es auch geschehen, dass meine Atmung eben nicht voll ist und zart und fließend, sondern merklich gebremst, alleine durch eine schlechte Körperhaltung, die ich einnehme. Genau. Und falls du jetzt wissen willst, was ich denn da so genau dagegen tun kann, das ist dann das eigentliche Atem Training.

Ralf: Ist auf jeden Fall spannend, Linda.

Linda: Das ist doch super.

Ralf: So merkt man sofort, dass du einen langen Atem hast.

Linda: Na ja. Also, das Atem Training kann auch auf verschiedenen Ebenen ansetzen. Das eine ist ganz klar eben gesundheitlich. Wenn jemand zu mir kommt, als Einzelkind zum Beispiel. Und sagt: Ja, ich habe das Gefühl, ich kann eben irgendwie nicht voll atmen. Oder ich bin so kurzatmig geworden mit den Jahren oder eben über die körperlichen Beschwerden oder tatsächlich Asthma oder COPD als Krankheitsbild schon da sind. COPD ist eben so eine chronische Lungenkrankheit, wo sich die Lungenfunktion reduziert. Also ich erkläre es jetzt lieber nicht im Detail.

Ralf: Es gibt ja Sachen, wird zurzeit eben immer häufiger. Ja, die Diagnose kommt immer häufiger, richtig.

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Linda: Und da hab ich dann ein mittlerweile sehr ,sehr großes Set an bewegten Atemübungen oder auch Atem-Spülübungen, wie ich sie nenne. Das kann durchaus dann ein bisschen was Gymnastisches auch sein, wo man auch sich hinstellt und Sachen macht oder eben sich dazu bewegt oder im Sitzen was macht. Und da geht es eben darum, die verschiedenen Atemräume wieder auszuweiten, auszudehnen. 

Also wir haben ja drei Atemräume. Das eine ist unten so ein Beckenraum, dass es da gar nicht so richtig in den Bauch hinein atmet, wo sich die Bauchdecke dann weiten darf. Und dann haben wir den Brustbereich, wo der Brustkorb und die Rippen sich ganz stark mit bewegen. Wenn ich jetzt diesen Atemraum betone und dann muss man ja auch bedenken, dass die Lungenspitzen ganz weit hinaufgehen bis unter das Schlüsselbein. Und das wäre dann so der obere Atemraum. 

Und es geht halt darum, dass man all diese Atemräume wieder zurückerobert, sozusagen, dass die Lunge überall in all diesen Bereichen wieder gut belüftet wird und gut funktionieren kann. Das ist so was, das fast medizinisch heißt. Ich muss dazu sagen, ich bin keine Ärztin, auch keine Physiotherapeutin. Aber dank meiner zahlreichen sonstigen Ausbildungen habe ich doch auch recht gute Anatomie-Kenntnisse und weiß daher auch ziemlich gut Bescheid über solche Dinge. Ich war auch mal eine Zeitlang ehrenamtliche Rettungssanitäter. Spannend. Ja, also da ist so die gesundheitliche Seite. 

Aber es hängt ja alles immer zusammen: Körper, Geist und Seele, wie es so schön heißt, gehören ja zusammen. Und das heißt mit den Atemtraining kann ich auch auf der seelischen Seite sehr viel bewirken. Heißt, es hat auch auf die Psyche immer wieder sehr starke Auswirkungen, auch wenn die Leute sich dessen gar nicht bewusst sind oder ich das gar nicht so betone oder dazu sage. Trotzdem ist es doch merkbar.

Oder sie geben mir dann ein Feedback und sagen: Aber da war ich dann jetzt gleich irgendwie gut gelaunt oder ich war dann so entspannt. Nachher ist es so gut gegangen. Ja, das stellt sich dann fast automatisch ein.

Ralf: Gibts denn irgend etwas oder hast du eine Idee wie man was du uns Zuhörern, ich bezeichne mich jetzt einfach mal auch als Zuhörer, weil ich hör dir ja auch zu. Ich sag schon mal vorneweg: Vorsichtshalber bitte nicht, wenn du im Auto sitzt. Ist vielleicht keine gute Idee, ja. Ansonsten gibt’s irgendwas, was die Zuhörer jetzt mal so als kleinen Test für sich mal machen können oder ausprobieren können.

Linda: Ja, da gibt es tatsächlich. Da es tatsächlich etwas, was jeder mal für sich so machen kann. Aber das ist wirklich die, ich sage mal dazu, die einfachste Atemübung der Welt, mit der man aber wirklich schon viel bewirken kann. Also z.B. wenn man gerade nervös ist, weil man sprechen muss, einen Vortrag halten möchte oder keine Ahnung von der Gehaltsverhandlung steht oder so.

Und dann ist man natürlich nervös. Und wenn man ängstlich nervös ist, dann hat man eher so eine verkürzte, flache Atmung. Das ist  sicher das Gegenteil von einer vertieften, schön fließenden, gleichmäßigen Atmung, die aber jetzt dann in so einer Situation vielleicht gut wäre, damit ich ganz in meiner Mitte bin und fokussiert sein kann. Und diese Übung kann man im Sitzen machen oder auch im Stehen. Und die geht wirklich ganz, ganz leicht. 

Und zwar ist es egal, welche Hand, eine Hand, links oder rechts, dass die einfach nur auf deinem Bauch auf deinen Unterbauch drauf legst, also so knapp unter dem Nabel und dann mit der Aufmerksamkeit dorthin gehst. Und dann wird dir vielleicht schon bewusst: Ja wie mach ich das denn eigentlich?

Spanne ich da irgendetwas an oder ist meine Bauchdecke hart? Oder im Gegenteil kann ich da wirklich der Hand entgegen atmen? Ist die Bauchdecke weich? Darf sie sich weiten beim Atmen? Ja, wie kann ich das überhaupt so in den Bauch hinein atmen? Also die berühmte Bauchatmung. Und wenn du dir dann selber sagst : Lass klassisch, mal ganz bewusst, wirklich los. Diese ganze Spannung, die da manchmal im Bauch ist. 

Bei uns Frauen ist es ja auch sehr oft. Wir wollen schön aussehen, wir wollen einen flachen Bauch haben. Und nicht nur wir Frauen. Kann ja sein. Auf jeden Fall erlauben wir uns dann manchmal gar nicht so in den Bauch hinein zu atmen, weil wir uns ja denken: Oh Gott, dann sieht jeder, dass ich den Bauch habe und das ist ja hässlich. Man muss ja auch nicht jetzt immer Bauchatmung betreiben.

Aber wenn du dir das jetzt so für zwei Minuten gestattest, dann kommst du ziemlich schnell und ziemlich leicht in einen Entspannungsmodus. Weil mit der Atmung kannst du das gut regulieren. Als ich sage nicht, dass es gut ist, immer entspannt zu sein. Aber es geht ja darum, eine gute Balance zu haben oder so eine gute Spannung zu haben. Und der Atem? Ja, mit dem Atmen geht das sehr, sehr leicht. Also da kann ich das wirklich gut regulieren mein Nervensystem.

Ralf: Ja, schön, dass du das sagst. Auch nicht dauerhaft entspannt zu sein. Und genauso wenig natürlich dauerhaft angespannt zu sein, sondern letztlich so ein bisschen, vielleicht sogar wie beim Atem. Da hilft es ja auch nicht, nur einzuatmen oder nur auszuatmen. Auch das ist ja eigentlich ein wunderschöner Wechsel von Einatmung und Ausatmung und von Bewegung, von Spannung, von Entspannung. Insofern passt das natürlich als Metapher da relativ gut mit dazu.

Linda: Ja, genau. Also das ist jetzt gerade auch schon sehr gut beschrieben. Es ist auch tatsächlich so, dass die Einatmung so eher die aktive Phase ist. Also da tut sich ja dann auch ganz viel beim Zwerchfell. Das ist ja auch unser wichtigster Atemmuskel. Und im Körper ganz generell ein sehr, sehr großer Muskel.

Und das Einatmen beschleunigt ja auch., zum Beispiel die Herzfrequenz. Also das ist eindeutig die aktive Tätigkeit. Und dann beim Ausatmen ist es gut, eben das Ausatmen ganz entspannt geschehen zu lassen. Dann muss ich mich ja eigentlich nicht darum bemühen. Das passiert automatisch. Da darf das Zwerchfell sich auch wieder entspannen.

Und es ist dann auch tatsächlich so, dass die Herzrate sich da anpasst. Und das ist gleichzeitig auch das, was bei vielen Menschen, das habe ich schon in etlichen Studien gelesen, zum Stress auch führt. Wir haben verlernt, entspannt auszuatmen. Darum geht’s auch, nun, dass wir das ein Stück weit kultivieren. Das wenigstens das Ausatmen entspannt vonstatten gehen zu lassen. 

Und dann gibt’s ja noch die berühmte Atempause. Es ist ja der Atem. Der ist dreigeteilt in Wahrheit. Das ist ja nie nur einatmen, ausatmen. Es gibt auch immer die Atempause und dies auch ganz, ganz wichtig. Also es gibt auch unterschiedliche Atemtypen. Es gibt Menschen, die atmen viel lieber gern ein. Dann gibt’s welche, die atmen lieber aus. Es ist tatsächlich so und ich gehört zu jenen, Ich liebe die Atempause.

Ralf: Okay. Also das Dazwischen.

Linda: Genau. Ja, das ist für mich ein, wie soll ich sagen. Ich finde es deshalb so toll, weil da eben nichts ist. Also das ist einfach ein Moment in diesem körperlichen Geschehen, wo nichts ist und nichts sein muss. Ja, das ist so wie, keine Ahnung. Ja, ein Anhalten, wo das noch sein darf, da ist mal nichts ist.

Ralf: Ja, ich ist ein ziemlich spannendes Thema. Also ich ich kenne das auch 2 Übungen. Das eine ist eben wirklich, ein Teil der Zuhörer weiß das wahrscheinlich, die hatte ich glaub ich auch mal gesagt. Ich arbeite ja mit Hypnose-Techniken. Und dann macht man sich für manche Einleitungen eben therapeutische Hypnose. Das gilt also 4 Phasen der Atmung,: Einatmen. Pause. Ausatmen. Pause. Einatmen. Pause. Ausatmen, Pause. Und dann eben diese vier Phasen mehr oder weniger beobachtest von deiner eigenen Atmung und da drüber in ne Trance gehen kannst. Und das ist die eine Variante. 

Und die zweite, was ich teilweise mit meinen Gruppen mache, wenn es dann wieder geht, da das liebe Corona uns gerade verfolgt. Da laufe ich mit meinen Gruppen dann teilweise im Kreis. Und dann gibt’s eben die Möglichkeit zu sagen: Okay, wir atmen jetzt. Beispielsweise macht jeder für sich, auch jeder entscheidet für sich, wieviel Schritte er dann jetzt letztlich macht. Immer gleichviel. Schritte für die Einatmung, für die Atempause, für die Ausatmung, für die nächste Atempause. Normalerweise startet jeder dann so mit vier Schritten, dass er einfach auf vier Schritte zählt.

Dann die nächste Atemphase nimmt vier Schritte, dann die nächste Atemphase nimmt vier Schritte und dann kann man auch mal versuchen auf wie viel krieg ich das jeweils hoch. Ja bzw. was ist mein Minimum? Was ist mein absolutes Maximum? Was geht, ohne dass ich jetzt außer Atem komme. Aber immer noch so, dass das relativ locker und flüssig läuft für mich.

Linda: Ja, ja, klar.

Ralf: Aber es sind Sachen, die dir sicherlich auch aus deiner Geschichte heraus bekannt sind, denk ich mal..

Linda: Ja, ja, ja. Also ich habe auch eine Fortbildung gemacht zum Thema ‚kohärentes Atmen‘. Das ist jetzt auch recht modern geworden. Da geht es ja darum, diese spezielle Atemformen. Lässt man die Atempause tatsächlich weg über eine bestimmte Dauer, zum Beispiel fünf Minuten.

Da gibt’s mittlerweile auch schon ganz viele Apps, die man auf das iPhone oder das Android runterladen kann, wo man das einstellen kann und wo es dann optische Signale gibt oder auch akustische, sodass man sich da jetzt nicht so darauf konzentrieren muss. Atme ich jetzt ganz genau sechs Sekunden ein und sechs Sekunden aus. Also es sollte so sein, dass das Einatmen und Ausatmen gleich lang ist. Okay. Und auf das Ausatmen immer gleich wieder das Einatmen folgt und so weiter. Also eben ohne Pause. Und und und. 

Viele Menschen starten so vielleicht mal mit vier Sekunden oder fünf Sekunden. Und man sollte dann schon ein bisschen erhöhen. Auf sechs oder sieben Sekunden. Also sechsmal einatmen, sechsmal aushalten, sechs Sekunden ausatmen. Und das ist auch schon mittlerweile gut erforscht. Mit dieser alten Methode kann man die Herzrasen-Variabilität positiv beeinflussen. Das klingt jetzt alles ein bissel technisch. Das ist mir klar.

Auf jeden Fall die Herzrasen-Variabilität ist auch wiederum eine Kenngrößen für Gesundheit. Es ist eigentlich, manchmal hat man deinen Denkfehler. Man denkt sich ja, dass das Herz sollte doch immer total gleichmäßig schlagen. Aber eigentlich geht es nicht. Genau. Eigentlich ist es gut, diese Variabilität zu haben, was bedeutet, dass das Herz sich anpassen kann und flexibel ist. 

Und mit dieser Atemmethode kann ich das eben steigern oder eben positiv beeinflussen. Und wenn man das täglich so 5 Minuten macht angenommen, klar, man schafft es vielleicht jetzt nicht wirklich jeden Tag. Aber wenn man das doch zu einer guten Gewohnheit macht in seinem Leben, dann tut man auf jeden Fall auch sich selber etwas sehr, sehr Gutes.

Auch wiederum auf der gesundheitlichen Ebene auf jeden Fall. Aber es wirkt dann auch wiederum auf das Nervensystem. Also es hängt ja alles immer irgendwie zusammen. Die Körperfunktionen, eigentlich alles beeinflusst die Atmung. Ich glaube wirklich alle Körperfunktionen, die wir haben. Also mir wird jetzt keine einfallen, die nicht beeinflusst.

Ralf: Ja, ist einer der großen rhythmischen Prozesse im Körper. Also wir haben ja zumindest mal zwei sehr offensichtliche. Das eine ist eben der Pulsschlag oder Herzfrequenz. Und das zweite ist eben der Atem und die Atemfrequenz, ist richtig. Und gerade das, was du angesprochen hast. Danke dafür.

Die Herzfrequenz-Variabilität ist ein Riesenthema mit. Also ich hab mich damit recht intensiv auseinandergesetzt. Ich bin ein großer Fan des sogenannten Oura Rings. Das ist nun ein Ring, der eben die gesamte Nacht über, also man kann den tagsüber auch tragen, die gesamte Nacht diese Herzfrequenz-Variabilität erfasst und dementsprechend dann eben auch sozusagen dein aktuelles Stresslevel erfassen kann.

Linda: Ja.

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Ralf: Also auch da vielleicht für die Zuhörer, die es nicht wissen, sich noch nicht damit auseinandergesetzt haben. Auch da gibt’s nicht, dass der und der Wert partout gut ist und deren Wert partout schlecht ist. Jeder hat das individuell und man muss das einfach über längere Zeit ein bisschen beobachten und kriegt dann ein Gefühl bzw. über die Messwerte einfach die Rückmeldung: Wann bin ich stärker gestresst und wann bin ich schwächer gestresst.

Und muss sagen also auch im sportlichen Bereich hochinteressant, weil ich dann wirklich mal einen Ansatzpunkt habe. Bin ich belastet? Bin ich überlastet? Bin ich unterlastet, also unterfordert sozusagen oder bin ich in einem guten Bereich? Und dann kommt eben das, was du gesagt hast. Sehr schön, dass du diese Herzfrequenz-Variabilität auch sehr, sehr gut über den Atem beeinflussen kannst. Da gibt’s, wir müssen das unbedingt verlinken in den Shownotes zum Podcast, wann eben diese Apps, wo man das so ein bisschen damit trainieren kann.

Linda: Ja, sehr gern.

Ralf: Hast du da spezielle Vorschläge? Hast du da Links oder sollen wir das irgendwie noch selber raussuchen?

Linda: Ich kann da, ich kann dir was zuschicken, das können wir dann dazu stellen.

Ralf: Das wäre super. Dann machen wir einen Post drunter. Dann kannst du da, du hast da doch in dieser Richtung die etwas größere Erfahrung, einfach mal 2-3 Stück unten drunter setzen. Der oder die einzelne Zuhörer können da mal ein bisschen damit rumspielen, ist tatsächlich ziemlich spannend.

Linda: Ja, genau.

Ralf: Ja, du hast eben, ganz am Anfang hatte ich mir das noch notiert, das bewusste Atmen aufgeschrieben.

Linda: Richtig.

Ralf: Hältst du das für wichtig, dass man immer bewusst atmet?

Linda: Nein, das halte ich nicht für wichtig. Ich sage nur bewusstes Atmen, wenn es darum geht, damit wirklich zu arbeiten. Also es ist ja so, dass Gott die große Lehrmeisterin in diesem Bereich war. Ja, die Philosemiten. Und er hat ja von dem erfahrbaren Atem gesprochen. Weil wir tatsächlich eben die Atmung steuern können. Sie läuft zwar autonom, aber es ist ja auch die einzige Körperfunktionen, die wir dann auch sehr bewusst steuern können.

Und so wird das Atemgeschehen erfahrbar. Also ich erlebe mich unmittelbar dann als atmendes Wesen. Und für mich, wenn ich vom bewussten Atmen spreche, dann meine ich damit, wenn die Klientinnen und die Klienten tatsächlich Übungen machen oder sich gerade auf den Atem, das Atemgeschehen konzentrieren oder sich das gerade bewusst werden. 

Und das geht ja dann auch sehr oft in die seelisch psychische Ebene hinein. Dadurch, dass ich mich dem Atemgeschehen widme. Und dann gibts ja auch wiederum bestimmte Atemformen, Atemschulen, die sich da gebildet haben, wie man Zugang erhalten kann zu den Gefühlen oder auch zu psychischen Themen, die man nicht so präsent hat, die vielleicht so ein bisschen im Unterbewusstsein verschüttet sind. Und die kann man ja auch mit dem Atmen, mit dem bewussten Atmen gezielt, wenn man das möchte, hervorlocken.

Ralf: Also ich weiß zumindest mal von von Studien, wo ich auch mal drauf gestoßen bin, dass beispielsweise gezielte Atemübungen ganz massiv helfen können bei Depressionen.

Linda: Ja, naja.

Ralf: Hast du da irgendwas an zusätzlichen Infos noch oder einem zusätzlichem Wissen?

Linda: Ja, es ist definitiv so, dass man mit Atemübungen Depressionen zumindest lindern oder mildern kann. Es ist halt immer so die Frage, wenn Menschen zu mir kommen, von denen ich zwar weiß, dass sie irgendwie depressiv verstimmt sind. Denen sage ich dann aber oft nicht so direkt: So und diese Übung hilft jetzt bei deiner Depression.

Sondern ich lasse die Übung einfach machen und es stellt sich dann automatisch ein, dass sie nachher fröhlicher sind. Das ist einfach die Natur dieser Übungen, dass die eben die Stimmung beeinflussen können. Das beginnt schon bei der Aufrichtung. Na also, wenn ich ganz gut in meiner Mitte bin, gut aufgerichtet sitze, dann kann ich ganz anders atmen. Dann kann ich so aus meinem vollen Potenzial schöpfen. 

Also, wenn man vorher vor dem inneren Auge vielleicht einen depressiven Menschen vor sich hat, der so ein bisschen in sich hinein sinkt, die Schultern hängen lässt und ja, sich klein macht, dann kann der eben nicht wirklich einen frei fließenden Atem haben. Das heißt, alles beginnt wirklich schon mit der Aufrichtung.

Alles, was eine depressive Person oder depressiv verstimmte Person macht, wo sie sich schon einmal mehr aufrichtet, mehr in die Aufrichtung geht, wirkt da schon dann schon positiv auf die Stimmung, auf das Innere. Allein dadurch, dass ich dann aufgerichtet bin und voller einatmen kann. Also das ist ja auch, dass das Leben an sich ja das Atmen ist, tatsächlich auch das Leben. Und wenn ich das Leben voller in seiner Fülle zu mir nehmen kann, dann macht das was mit mir.

Ralf: Ja, schön. Schönes Bild. Sehr ansprechend. Du hast uns vorher ja so schön mal gesagt: Okay, leg mal die Hände auf den Bauch. Versuch mal deinen Atem zu spüren. Kannst du dich entspannen? Und das so als einfache Atemübungen? Einfach mal genommen, um sich überhaupt mal mit dem Atem Thema auseinander zu setzen. Dann eben auch das Hinwenden auf die Atemphasen, auf die Pausen. Einatmen. Ausatmen.

Das kann ich, wenn ich mich jetzt fühle. Ich bin jetzt durch den Podcast irgendwie angeregt, ich mag mal mit meinem Atem herumexperimentieren oder rumspielen. Mal so als als Einstieg. Gibt’s da irgendwelche Dinge, wo ich was, ich sag mal, grob falsch machen kann?

Linda: Meines Wissens nicht wirklich. Nein, ich glaube nicht, dass man hier wirklich etwas falsch machen kann. Also ja, es gibt natürlich bestimmte Situationen. Ich denke jetzt zum Beispiel an Taucher, die ganz bewusst versuchen, durch Hyperventilation vielleicht länger oder tiefer unten unter Wasser zu bleiben.

Das ist natürlich dann schon gefährlich. Also davon rate ich ab, weil es schon passieren kann, dass dann die Zusammensetzung von Sauerstoff, Stickstoff und so weiter ein ja einfach ein ungünstiges Niveau hat, wo ich unter Umständen dann bewusstlos werde im Wasser. Also das ist tatsächlich nicht so zielführend.

Ralf: Nein. Also bitte keine Atemübungen im Wasser zum Starten.

Linda: Wenn ich jetzt aber so im Normalbereich bin und einfach da so z.B. die Atmung mache, so wie du es vorhin beschrieben hast: 4 Sekunden ein, 4 Sekunden Pause, 4 Sekunden, 4 Sekunden Pause. Da kann nicht wirklich viel schief gehen, auch wenn ich das jetzt ausdehnen oder versuche auszudehnen auf längere, auf eine längere Struktur mit 7 Sekunden z.b. Oder andere ähnliche Atemübungen. 

Sowieso wird man damit aufhören oder ein anderes Atemmuster annehmen, wenn man merkt: Ich komme jetzt aber nicht aus mit der Zeit oder mir wird schwindelig oder so, dann ist das ja schon ein Signal des Körpers, dass das jetzt irgendwie nicht passt und man sich da vielleicht vorsichtiger annähern sollte auf ein Ziel was man hat. Aber im großen und ganzen reguliert sich das von von selber. Also wenn nicht, selbst wenn ich hyperventiliere, absichtlich, dann neigt der Körper auch dazu, das dann von selbst wieder zu regulieren.

Ralf: Ja toll, dann haben wir doch was was richtig Schönes von dir empfohlen gekriegt. Was unschädliches, wo man einfach mal so ein bisschen mit sich selbst und seinen Körperfunktionen rumspielen kann. Ja, völlig richtig gesagt ohne Sauerstoff läuft bei uns nichts, an der absoluten Basis unseres Lebens.

Ja, cool, ich fand es so spannend, auch mit der Atemgeschichte. Es gibt irgendwie so eine Alliteration, die kriege ich nicht mehr ganz genau zusammen, wo es darum ging, was bemerkt ein Fisch vermutlich als allerletztes, wenn er Bewusstsein hätte oder wenn er überhaupt in der Lage ist, was zu bemerken.

Die zweifellos richtige Antwort darauf ist das Wasser. Das ist wahrscheinlich das, was ihm zuallerletzt auffallen würde. Bei uns ist es so ein bisschen ähnlich. Bei uns ist es nicht das Wasser, sondern was uns eben umgibt, ist die Luft. Genau. Ja, und letztlich auch der Atem. Das ist etwas, was wir nicht wirklich wahrnehmen.

Linda: Ja, ja, es ist ein bisschen schade. Und ich hoffe aber, der Anlass ist zwar natürlich jetzt nicht so erfreulich, aber ich hoffe, dass durch diese Sache auch die Zusammenhänge klarer werden bzw. auch im medizinischen Bereich, im Gesundheitsbereich. Die Atemtraining vielleicht auch künftig eine höhere Beachtung bekommen, weil es ebenso nützlich ist.

Ich bin sehr überzeugt davon, dass man mit den Atemübungen sehr viel machen kann, dass hier sehr viel noch möglich ist und eben auch im seelischen Bereich. Damit es erst gar nicht so weit kommt, dass es mir auch ein sehr wichtiges Thema, dass die Atemübungen ja gleichzeitig auch eine aktive Prophylaxe sind. 

Und ich versuche das ja auch gerade in Unternehmen zu etablieren, in den Köpfen von Führungspersonen. Das ist ja mittlerweile schon so, dass in etlichen Unternehmen wird ja was getan für die Belegschaft. Da sagt man halt: Ja okay, dann kommt halt einmal in der Woche eine Yogalehrerin und dann gibt’s halt Yoga-Unterricht. Das ist erfreulich.

Also ich begrüße jede Initiative, die Unternehmer ihren Mitarbeitern zur Verfügung stellen. Aber Yoga ist halt auch nicht für jeden geeignet oder nicht für jeden das Mittel der Wahl. Und beim Atmen, das ist einfach, so einfach. Ich brauche nichts dazu. In Wahrheit, ich brauch keine Matte, ich brauche keine Gerätschaften. Ich brauche nur mich selber, ein bisschen Aufmerksamkeit und ja, die Luft.

Ralf: Ja, ist sicher was, was uns allen gut täte, weil wir uns dann wirklich mit uns selber beschäftigen und befassen können und so ein bisschen auf uns selber zurückgeführt werden. Also von dem aus finde ich es gut und finde ich es auch eine ganz, ganz coole Geschichte, weil es eben wirklich nicht viel braucht. Du kannst eigentlich nicht viel oder gar nichts kaputt machen. Das ist eine Beschäftigung mit dir selber. Es kann jeder tun, ob jung, ob alt, solange er in der Lage ist, sich ein bisschen zu konzentrieren. Also eigentlich wirklich eine ganz geniale Geschichte mit dem Atem zu arbeiten. 

Klasse. Finde ich toll. Ganz toll auch. Wir sind schon wieder weit über eine halbe Stunde unterwegs. Vielen, vielen Dank, liebe Linda, dass du da warst und uns so ein bisschen, dass das allernächste Thema noch näher gebracht hast, den Atem und die Luft, die uns umgibt. Spannend auch, das zu mitzukriegen, dass du sowas für Firmen machst, für Unternehmen, dass man das quasi bei dir auch buchen kann. Als Trainerin nicht nur im Einzel, sondern wirklich auch für für Kleingruppen denke ich immer. Das wär auch etwas größere Gruppen.

Linda: Eher für Teams.

Ralf: Super. Ja. Ich bedanke mich ganz herzlich bei dir für deine Infos, für die nette Unterhaltung, für die neuen Dinge, die wir durch dich lernen durften. Und wer weiß, vielleicht gibt’s mal wieder einen Atem-Podcast hier. Ich fand, es war auf jeden Fall ganz, ganz spannend. Als Einstieg hoffe ich, dass jeder, der eine Frage dazu hat, die unten auch in die Kommentare mit rein setzt. Die Linda wird sicherlich auch gerne dann darauf antworten.

Wenn es irgendetwas an mich ist, selbstverständlich werde ich darauf antworten. Ansonsten verlinken wir in den Shop, die Homepage von der Linda, dass ihr sie kontaktieren könnt, wenn ihr wollt und bei ihr auch direkt nachfragen könnt. Ja. Und für heute sag ich ganz recht herzlich Vielen Dank, Linda! Und denke, wir werden uns irgendwann mal wieder hier im Podcast sehen.

Linda: Ja, das würde mich total freuen. Ich sag auch nochmals recht herzlichen Dank für die Gelegenheit und schicke viele Atem-Grüße an die Zuhörerinnen und Zuhörer.

Ralf: Danke! Dankeschön Linda und tschüss erst mal.

Linda: Ciao.

Das war der 50+ und drunter Podcast. Wenn es dir gefallen hat, abonniere jetzt und hinterlasse einen Kommentar.

Alle weiteren Infos zur Folge findest du in den Shownotes. 

Ralf Gabler erreichst du unter ralfgabler.de Er freut sich von dir zu hören. Bis zum nächsten Mal.

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